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Auslandskrankenversicherung: Versicherungsschutz im Urlaub und bei längerem Auslandsaufenthalt

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Eine Krankenversicherung im Ausland ist für vorerkrankte Personen wichtig

Bei Urlaubs­plä­nen wird oft­mals die Kran­ken­ver­si­che­rung im Aus­land völ­lig ver­ges­sen. Inkon­ti­nen­te Men­schen lei­den nicht nur unter der Bla­sen­schwä­che an sich, son­dern haben meis­tens auch Vor­er­kran­kun­gen. Im Aus­land deckt die gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung nicht kom­plett ab. Ein Ver­zicht der Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung kann zu gro­ßen Pro­ble­men führen.

Bei län­ge­rem oder stän­di­gen Aus­lands­auf­ent­halt ist eine gute Kran­ken­ver­si­che­rung abso­lut unverzichtbar.

In die­sem Arti­kel klä­ren wir, war­um es die Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung gibt, wel­che gesund­heit­li­chen Risi­ken im Aus­land bestehen und wel­che Mög­lich­kei­ten der Ver­si­che­rung es gibt. 

Welche Risiken bestehen im Ausland?

Das Risi­ko eines medi­zi­ni­schen Not­falls ist im Aus­land höher als in der Hei­mat. Vie­le Leu­te glau­ben, es lie­ge an der hohen Kri­mi­na­li­tät oder an gefähr­li­chen Tie­ren. Die wah­ren Risi­ko­fak­to­ren sind aber der Stra­ßen­ver­kehr, die schlech­ten hygie­ni­schen Zustän­de und das unge­wohn­te Klima. 

In vie­len Län­dern wird im Stra­ßen­ver­kehr rela­tiv rück­sichts­los gefah­ren. Fahr­zeu­ge, Stra­ßen und Ampel­an­la­gen sind in einem schlech­ten Zustand. Das erhöht die Wahr­schein­lich­keit von Unfällen.

Dazu kommt, dass in einem hei­ßen Kli­ma Lebens­mit­tel schnel­ler ver­der­ben und man es bei der Zube­rei­tung mit der Hygie­ne nicht so genau nimmt. Schnell kommt es zu einem ver­dor­be­nen Magen oder gar einer Lebensmittelvergiftung.

Die star­ke Son­nen­ein­strah­lung in Kom­bi­na­ti­on mit hohen Tem­pe­ra­tu­ren und Luft­feuch­tig­keit kön­nen zu schwe­ren Son­nen­brand oder gar Hitz­schlag füh­ren. Dazu kommt noch ein erhöh­tes Risi­ko durch Infek­ti­ons- oder Tro­pen­krank­hei­ten wie Mala­ria, Bil­har­zio­se oder Cholera.

Gesetzliche Krankenversicherung

Die Gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) bie­tet nur inner­halb Deutsch­land guten Schutz. Beim (kurz­fris­ti­gen) Auf­ent­halt in EU Län­dern gewährt sie den­sel­ben Schutz wie die GKV des jewei­li­gen Landes. 

Gesetz­lich Ver­si­cher­te dür­fen nur Ärz­te und Kran­ken­häu­ser auf­su­chen, die Kas­sen­pa­ti­en­ten behan­deln. Wer einen Pri­vat­arzt oder ein Pri­vat­kran­ken­haus auf­sucht, muss die Rech­nung aus eige­ner Tasche bezah­len. Die Kos­ten für den Rück­trans­port nach Deutsch­land wer­den nicht über­nom­men, wenn die Behand­lung vor Ort erfol­gen kann.

Außer­halb der EU besteht (bis auf weni­ge Aus­nah­me­fäl­le) kein Versicherungsschutz.

Private Krankenversicherung

Mit­glie­der der PKV sind etwas bes­ser gestellt. Die meis­ten Tari­fe gewähr­leis­ten einen welt­wei­ten Schutz bei Auf­ent­hal­ten bis zu 30 Tagen pro Jahr. Eini­ge Anbie­ter ver­län­gern den Zeit­raum auf Antrag und für einen Auf­preis auf 3 Mona­te oder noch län­ger. Trotz­dem ist das eher eine Lösung für befris­te­te Aufenthalte.

Langfristige Auslandskrankenversicherung

Die­se Opti­on darf nicht mit der Rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung ver­wech­selt wer­den, die nur für kur­ze Auf­ent­hal­te wie Urlaub oder Ver­wand­ten­be­such gilt. Eine lang­fris­ti­ge Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung gilt für ein Jahr bis maxi­mal 5 Jah­re. Sie bie­tet welt­wei­ten Schutz. In der Regel hat der Ver­si­che­rungs­neh­mer das Recht der frei­en Arzt­wahl. Eini­ge beson­de­re Bedin­gun­gen müs­sen jedoch beach­tet werden:

  • Der Abschluss ist nur mög­lich, solan­ge sich der Haupt­wohn­sitz noch in Deutsch­land befindet.
  • Die maxi­ma­le Ver­si­che­rungs­dau­er beträgt 5 Jah­re. Eine Ver­län­ge­rung dar­über hin­aus ist nicht möglich.
  • Fast alle Anbie­ter ver­lan­gen eine Prä­mi­en­zah­lung in Form eines Jah­res­bei­trags im Voraus.
  • Sind die USA im Ver­si­che­rungs­schutz ein­ge­schlos­sen, wird ein Zuschlag berechnet.
  • Im Ereig­nis­fall muss der Ver­si­cher­te zunächst die Kos­ten vor Ort bezah­len und reicht sie dann an die Ver­si­che­rung zur Erstat­tung ein.
  • Der medi­zi­nisch not­wen­di­ge (mit­un­ter auch sinn­vol­le) Rück­trans­port nach Deutsch­land ist in der Poli­ce in der Regel enthalten.

Was kostet die Langzeit-Auslandskrankenversicherung?

Aus Mar­ke­ting­grün­den geben die Anbie­ter die Kos­ten meis­tens in Euro pro Tag an. Güns­ti­ge Tari­fe begin­nen bei etwa 1,10 €/Tag. Die­se Tari­fe gel­ten aber nur für jun­ge Leu­te bis 25 Jah­re und schlie­ßen Ver­si­che­rungs­schutz für die USA und Kana­da aus­drück­lich aus. Je älter der Ver­si­che­rungs­neh­mer wird, um so höher wird die Prä­mie. Senio­ren ab 60 Jah­re zah­len teil­wei­se das Dreifache.

Welche Kosten werden übernommen?

Das hängt natür­lich von den indi­vi­du­ell ver­ein­bar­ten Kon­di­tio­nen ab. In der Regel wer­den jedoch fol­gen­de Kos­ten übernommen:

  • ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Behandlung
  • Medi­ka­men­te und Verbandmittel
  • schmerz­stil­len­de Zahnbehandlung

Bei Vor­er­kran­kun­gen oder bei fahr­läs­sig her­bei­ge­führ­ten Schä­den oder bewusst in Kauf genom­me­nen Risi­ken (Extrem­sport, Rei­sen in Kriegs­ge­bie­te) kann die Ver­si­che­rung die Über­nah­me der Kos­ten verweigern.

Wird der Aus­lands­auf­ent­halt vor­zei­tig been­det, erstat­ten die meis­ten Anbie­ter die zu viel gezahl­ten Bei­trä­ge ohne Pro­ble­me zurück.

Eine Lang­zeit-Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung eig­net sich gut für fol­gen­de Grup­pen von Personen:

  • Welt­rei­sen­de
  • Lang­zeit­rei­sen­de
  • digi­ta­le Nomaden
  • Men­schen, die sich befris­tet im Aus­land aufhalten

Krankenversicherung im Aufenthaltsland

Für Men­schen, die pla­nen in ein ande­res Land aus­zu­wan­dern, also ihren stän­di­gen Wohn­sitz dort­hin zu ver­le­gen, ist das in den meis­ten Fäl­len die bes­te Lösung. Sie schlie­ßen an ihrem neu­en Wohn­sitz eine pri­va­te oder staat­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung ab und genie­ßen den­sel­ben Ver­si­che­rungs­schutz wie die Ein­hei­mi­schen. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. 

In vie­len weni­ger ent­wi­ckel­ten Län­dern sind die Kos­ten für eine pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung nied­ri­ger als in Deutsch­land. Aller­dings gibt es im Not­fall kei­nen medi­zi­ni­schen Rück­trans­port nach Deutsch­land. Die Leis­tun­gen kön­nen je nach den Umstän­den von denen in Deutsch­land stark abwei­chen, sowohl posi­tiv als auch negativ.

Das Niveau der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung ist in vie­len die­ser Län­der von Regi­on zu Regi­on extrem unter­schied­lich. In der Haupt­stadt oder in Metro­pol­re­gio­nen ist die Ver­sor­gung häu­fig gut und ent­spricht der in Deutsch­land. Auf dem Land gibt es dage­gen in eini­gen Gebie­ten über­haupt kei­ne medi­zi­ni­sche Versorgung. 

Es gibt Dör­fer, in denen eine Kran­ken­schwes­ter in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den vor­bei­kommt. Bis zum nächs­ten Arzt kön­nen es ein paar Dut­zend Kilo­me­ter und bis ins nächs­te grö­ße­re Kran­ken­haus mehr als 50 oder gar 100 km sein.

Alternativ einfach ohne Krankenversicherung auswandern?

Basie­rend auf mei­ner lan­gen Aus­lands­er­fah­rung wür­de ich das auf gar kei­nen Fall raten. Es gleicht dem Ver­such, Rus­si­sches Rou­let­te zu spie­len. Selbst wenn man jung und gesund ist, kann man jeder­zeit das Opfer eines schwe­ren Ver­kehrs­un­falls wer­den oder sich eine Infek­ti­ons­krank­heit oder eine Mala­ria tro­pi­ca zuziehen. 

Das ist eine Vari­an­te der Mala­ria, die häu­fig töd­lich ver­läuft oder zumin­dest zu chro­ni­schen Organ­schä­den füh­ren kann. Dar­über hin­aus wer­den die gesetz­li­chen Bestim­mun­gen welt­weit immer strenger. 

Wer zum Bei­spiel eine Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gung für Ecua­dor bean­tragt, muss nach­wei­sen, dass er kran­ken­ver­si­chert ist. Auf­grund der regio­na­len gesetz­li­chen Bestim­mun­gen kommt dafür nur eine ecua­do­ria­ni­sche pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung in Frage. 

Ohne Nach­weis der Mit­glied­schaft wird der Antrag für eine Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gung erst gar nicht bear­bei­tet. In ande­ren Län­dern ist es ähn­lich. Mit sol­chen Maß­nah­men wol­len die Regie­run­gen ver­hin­dern, dass sie kran­ke Aus­län­der auf Staats­kos­ten behan­deln müs­sen. Die knap­pen Res­sour­cen rei­chen kaum für die eige­nen Bürger.

Fazit:

Wer für län­ge­re Zeit ins Aus­land geht, soll­te unbe­dingt an eine aus­rei­chen­de Kran­ken­ver­si­che­rung den­ken. Zur Wahl ste­hen eine Lang­zeit-Kran­ken­ver­si­che­rung oder eine Kran­ken­ver­si­che­rung des jewei­li­gen Aufenthaltslandes.

Bei­de Vari­an­ten haben ihre Vor- und Nach­tei­le. Eine Kran­ken­ver­si­che­rung ist jedoch auf jeden Fall unverzichtbar. 

Ohne Kran­ken­ver­si­che­rung in ein frem­des Land umzu­sie­deln, stellt ein Risi­ko dar, das im Grun­de genom­men unver­tret­bar hoch ist. Die Kos­ten für eine Kran­ken­ver­si­che­rung müs­sen auf jeden Fall im Bud­get ein­ge­plant werden.

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