Blasenentzündung: Ursachen, Symptome, Vorbeugung und Behandlung
Wie beugen Sie einer Blasenentzündung vor und welche Hausmittel helfen?
Eine Blasenentzündung wird in der medizinischen Fachsprache Zystitis genannt. Es handelt sich um eine bakterielle Infektion der Harnwege.
In jungen Jahren tritt die Erkrankung fast nur bei Frauen auf, während Männer kaum betroffen sind. Erst ab dem 65. Lebensjahr sind Frauen und Männer statistisch gesehen gleichstark betroffen. In der Regel ist eine Blasenentzündung eine harmlose Krankheit, die allerdings sehr unangenehme Symptome mit sich bringt.
Es gibt jedoch Fälle, in denen eine Zystitis in regelmäßigen Abständen wiederkehrt. Wenn das bei Ihnen der Fall sein sollte, ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen, um die Ursachen abklären zu lassen.
Die häufigsten Symptome einer Zystitis
In der Regel treten nicht alle Symptome zusammen auf, sondern einzelne Anzeichen sind mehr oder weniger stark ausgeprägt. Welche das sind, hängt von der Stärke der Infektion und von der Art der Erreger ab. In der Mehrzahl aller Fälle sind jedoch typisch:
Schmerzen beim Urinieren
Sie zeigen sich als heftiges Brennen beim Austritt des Urins, die das Wasserlassen zur Qual machen.
Häufiges Wasserlassen
Das erste Symptom wird durch das zweite noch verstärkt. Betroffene müssen häufig urinieren, geben jeweils aber nur kleine Mengen an Flüssigkeit ab. Der Harndrang kann nachts besonders stark werden und den Schlaf empfindlich stören.
Bei einem leichten Verlauf der Blasenentzündung bleibt es häufig bei diesen Hauptsymptomen. Mitunter können sich aber weitere Anzeichen einstellen:
- Das Wasserlassen wird erschwert.
- Der Urin ist trüb oder riecht unangenehm.
- Die Harnblase zieht sich unter krampfartigen Schmerzen zusammen, was einen starken Harndrang auslöst.
- Es kommt zu einer vorübergehenden Dranginkontinenz. Der Harndrang wird so stark, dass Betroffene es nicht mehr bis zur Toilette schaffen.
- Greift die Infektion weiter um sich, kann es zu Rückenschmerzen kommen.
- Selten kommt es zu Fieber oder zu sichtbarem Blut im Urin.
- Frauen können verstärkt unter Ausfluss leiden. Das ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Zystitis auch die Scheide erfasst hat.
Ursachen der Blasenentzündung
Eine Zystitis kann durch Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Infektion mit Darmbakterien, die in die Harnröhre gelangt sind. Das kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:
- Wechsel zwischen Anal- und Vaginalverkehr
- falsches Reinigen nach dem Stuhlgang (immer von der Scheide zum After, abwischen nie umgekehrt)
- medizinische Eingriffe wie Blasenkatheter, Blasenspiegelung und andere
- sich ausbreitende Nierenentzündung
- Schwangerschaft
- Folgeerscheinung einer Strahlentherapie
- Harnstau und andere Probleme der Harnwege
- Unterkühlung
- Krankheiten wie Diabetes mellitus
Maßnahmen zur Vorbeugung
Da eine Blasenentzündung sehr unangenehme Symptome hat, ist es besser, wenn sie erst gar nicht auftritt. In der Praxis haben sich einfache Mittel zur Vorbeugung bewährt:
Viel trinken
Die tägliche Trinkmenge sollte mindestens 1,5 l betragen. Das regt die Harnbildung an. Durch das Wasserlassen werden die Harnwege gespült und Keime ausgeschwemmt.
Toilettengang nicht verschieben
Wenn Sie Harndrang verspüren, sollten Sie möglichst zeitnah zur Toilette gehen. Je länger der Urin im Körper verbleibt, um so mehr Keime können sich darin entwickeln.
Unterkörper und Füße warm halten
Wird der Unterleib unterkühlt, werden die Schleimhäute schlechter durchblutet. Das schwächt ihre natürliche Abwehrkraft gegen Keime. Darum ist es keine gute Idee, sich auf eine kalte Mauer, Steine oder Bank zu setzen.
Bequeme Unterwäsche
Auch wenn Tangas und G‑Strings sexy aussehen, sollten Sie diese nicht ständig tragen. Zu enge und kleine Slips fördern Unterkühlung und reizen die Haut.
Gute Intimhygiene
Der Intimbereich sollte regelmäßig gewaschen werden, beispielsweise morgens, abends und nach dem Sex. Am besten eignet sich lauwarmes Wasser ohne Zusätze. Waschlotionen oder gar Desinfektionsmittel reizen die Haut und begünstigen Infektionen.
Hausmittel, die sich bei Blasenentzündung bewährt haben
Sie können eine Blasenentzündung mit verschiedenen Hausmitteln bekämpfen. Zu den wichtigsten Regeln gehört, dass Sie sich warm anziehen und reichlich trinken sollten. Eine Wärmflasche (oder Dinkel- bzw. Kirschkernkissen) auf den Unterleib gelegt, entspannt die Blase und lindert die Schmerzen. Schonen Sie sich nach Möglichkeit und vermeiden Sie große körperliche Anstrengungen und Stress.
Zur Behandlung haben sich pflanzliche Präparate bewährt. Die können Sie als Tee trinken oder in ein Sitzbad geben. Blasen- und Nierentee hat sich besonders gut bewährt. Er wirkt entzündungshemmend und regt die Harnbildung an. Zinnkraut und Kamille zeigen ebenfalls gute Wirkung. Das trifft auch auf Stangensellerie, Manuka-Honig und Ingwer zu. Der Apotheker berät Sie gern, wie genau die Mittel angewendet werden sollen.
Was ist mit Antibiotika?
Früher verschrieben die Ärzte selbst bei leichten Fällen sofort Antibiotika. Davon kommt man heute ab. Antibiotika werden nur noch dann eingesetzt, wenn der Typ der Erreger bekannt ist. Manchmal wird eine Blasenentzündung von Pilzen ausgelöst, dann sind Antibiotika wirkungslos. In der Regel kommen Antibiotika bei einer Blasenentzündung nur dann zum Einsatz, wenn die Erkrankung schwer verläuft oder wenn sie droht, sich weiter auszubreiten.
Fazit: Die Blasenentzündung – lästig aber gut behandelbar
In der Regel nimmt eine Blasenentzündung einen leichten Verlauf. Die Symptome klingen nach wenigen Tagen ab. Die Erkrankung spricht gut auf die Behandlung mit Hausmitteln an.
Trotzdem sollten Sie eine Zystitis nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn Sie starke Schmerzen haben, die Symptome länger als 3 Tage andauern oder Sie Fieber bekommen oder Blut im Urin feststellen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Je eher die Behandlung beginnt, umso besser ist es.