Risikofaktor Prostatakrebs bei Coronavirus Infektion?
Die internationale Infektionswelle der Coronavirus- Infektion beunruhigt viele Patienten mit Vorerkrankungen. Auch Prostatakrebs ist ein Auslöser großer Sorge - sowohl für frisch diagnostizierte, bereits behandelte, als auch aktuell in Therapie befindlichen Stadien. Lesen Sie in diesem Beitrag, ob Ihre Sorge begründet ist.
Was ist bei Corona Sars-CoV‑2 und Covid-19 zu beachten?
Die Corona-Pandemie im Februar 2020 hat das Leben der Menschen in wenigen Wochen umgekrempelt. Sie finden sich in einer Situation wieder, die sie noch niemals zuvor erlebt haben.
Das sorgt für Verunsicherung und jede Menge soziale, existenzielle und gesundheitliche Fragen. Das trifft auch auf Patienten mit Prostatakrebs zu.
In diesem Ratgeber möchten wir Sie aufklären, inwieweit die Bedrohung durch das Coronavirus bei Prostatakrebs- Patienten einzuschätzen ist. Sie finden zahlreiche Antworten auf diverse Fragen. Bitte teilen Sie uns über das Kommentarfeld Ihre Meinung mit.
Ist Prostatakrebs ein Risikofaktor für den Coronavirus?
Im Falle einer Covid-19- Coronavirus- Infektion ist der Krebs weniger das Risiko – sondern eher die Therapie. Wenn bei Ihnen erst kürzlich Prostatakrebs diagnostiziert wurde – Sie aber ansonsten gesund sind, besteht kein erhöhtes Risiko.
Prostatakrebs wächst in der Regel viel langsamer als andere Krebsarten, sodass der allgemeine Gesundheitszustand normalerweise nicht akut gefährdet ist. Wenn sich Symptome zeigen und der Prostatakrebs die Gesundheit massiv beeinflusst, befindet er sich meist in einem fortgeschrittenen Stadium.
Wenn Ihre Krebstherapie schon längere Zeit zurückliegt und kein Krebs mehr nachweisbar ist, entspricht der Risikofaktor dem der Durchschnittsbevölkerung.
Risikofaktor »Therapie«
Anders sieht es aus, wenn Sie momentan in Behandlung sind. Sei es eine Prostata-OP, eine Strahlenbehandlung oder eine Chemotherapie, alle Therapien schwächen Körper und Immunsystem und machen den Organismus anfälliger gegenüber Erkrankungen, darunter auch die vom Corona-Virus verursachte Lungenkrankheit Covid-19.
Die Gefahr wird noch vergrößert, wenn andere Risikofaktoren dazu kommen. Das sind zum Beispiel:
- chronische Erkrankungen der Atemwege (Bronchitis, Asthma)
- Diabetes
- Übergewicht
- starkes Rauchen
und weitere Faktoren.
Außerdem sollten Sie beachten, dass die Behandlungen in medizinischen Einrichtungen stattfinden, in denen auch Coronavirus- Patienten versorgt werden. Natürlich tut das medizinische Personal sein Bestes, um nicht infizierte Patienten und sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen, aber ein gewisses Restrisiko bleibt immer. Es gab zum Beispiel einen Fall in der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf, wo mehrere Krebspatienten und Personal sich mit dem Corona-Virus ansteckten.
Was sollten Sie als Krebspatient bei COVID-19 tun?
Besprechen Sie alle Maßnahmen mit Ihrem Arzt. Das Internet ist zwar eine gute Informationsquelle, sollten Ihnen jedoch primär dazu dienen, sich einen ersten Überblick zu verschaffen oder Dinge, die Sie nicht richtig verstanden haben, in Ruhe nachzulesen.
Schenken Sie keinen Berichten Glauben, die von irgendwelchen Wundermitteln oder Kuren erzählen.
Seriöse Quellen im Internet wie das Robert Koch Institut oder der Krebsinformationsdienst liefern zuverlässige Informationen.
Trotzdem sind diese nicht unproblematisch, weil sie allgemeinen Charakter haben. Jeder Fall von Prostatakrebs ist jedoch individuell. Ihren individuellen Gesundheitszustand und die für Sie optimalen Schutzmaßnahmen wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt mitteilen.
Sollte eine bevorstehende Operation oder Therapie lieber verschoben werden?
Die Antwort darauf kann Ihnen nur Ihr behandelnder Arzt geben, weil die Situation bei jedem Patienten anders ist. Er muss abwägen, was riskanter ist, die OP oder Therapie noch zu verschieben oder wie geplant vorzugehen.
Wenn es vertretbar ist, wird er Ihnen sicher aufgrund der momentanen Situation raten, noch etwas zu warten. Besteht aber die Gefahr, dass der Krebs streut, kann der Eingriff nicht aufgeschoben werden.
Zum Glück ist das deutsche Gesundheitssystem so gut aufgestellt, dass auch andere als Corona-Patienten behandelt werden können.
Wie können Sie sich vor dem Coronavirus schützen?
Über die allgemeinen Schutzmaßnahmen wie Mundschutz, Abstand halten und Hände waschen wurde und wird in den Massenmedien genügend aufgeklärt. Sie können selbst versuchen, Ihr Risiko einer Ansteckung durch verschiedene Maßnahmen zu senken. Dazu gehören zum Beispiel:
- Aufhören zu rauchen (Rauchen schädigt die Lunge und macht sie anfälliger gegen Infektionen)
- Alkoholkonsum reduzieren (Alkohol macht Appetit und lässt Sie leichtsinnig werden)
- viel Bewegung an der frischen Luft (Spazierengehen ist gesund und erlaubt)
- gesunde Ernährung (Restaurants sind geschlossen, also selbst kochen mit frischen Zutaten)
- wenn möglich, nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sondern zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren (verringert das Risiko einer Infektion und ist gut für die Gesundheit)
- positiv denken (eine optimistische Einstellung stärkt nachweislich das
Immunsystem)
Darüber hinaus sollte jeder sein persönliches Risiko so gering wie möglich halten, indem er sich keinen unnötigen Gefahren aussetzt. Kontaktsperre und die Abstandsregeln wurden nicht willkürlich durch die Behörden erlassen, um die Menschen zu ärgern, sondern um die Ausbreitung der Corona-Viren zu bremsen. Daher liegt es im Interesse jedes Einzelnen, die Regeln auch einzuhalten.
Fazit
Patienten, die bereits vor einiger Zeit nach Prostatakrebs erfolgreich eine Therapie abgeschlossen haben, sind keine Risikopatienten für den Coronavirus.
Anders dagegen Patienten, die gerade in Behandlung sind oder diese gerade erst beendet haben. Für sie besteht ein erhöhtes Risiko. Besondere Schutzmaßnahmen sind notwendig.
Welche das sind, wird Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen. Seriöse Quellen im Internet können helfen, indem sie fundiertes Hintergrundwissen liefern.