Hämorrhoiden: Ursachen, Symptome und Behandlung
Was Sie gegen Hämorrhoiden tun können
Wussten Sie, das jeder Mensch Hämorrhoiden hat und das sie sogar eine nützliche Funktion erfüllen? Die Hämorriden, auch Hämorriden genannt, bilden ein schwammartiges Gefäßpolster, das rings um den Enddarm sitzt. Zusammen mit dem Schließmuskel dichten die Hämorrhoiden den Enddarm zuverlässig ab.
Zum Problem werden sie erst, wenn sie sich krankhaft verändern, sich ausdehnen oder Wucherungen bilden. Dann kann der Enddarm nicht mehr zuverlässig verschlossen werden. Zusätzlich verursachen Hämorriden lästige Beschwerden. Mediziner schätzen, dass ungefähr die Hälfte aller Menschen über 30 an Hämorriden leidet. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.
In diesem Inkontinenzratgeber-Beitrag erklären wir Ihnen, was es mit den Gefäßpolstern auf sich hat und wie man Hämorrhoidal-Erkrankungen erkennt und behandelt. Gerne können Sie unter dem Artikel Ihre Anmerkungen und Fragen stellen.
Einteilung der Hämorrhoiden
Je nach der Stärke ihres Auftretens teilen die Mediziner Hämorrhoidal-Erkrankungen in 4 Grade ein:
- 1. Grad: Das Gefäßpolster ist zwar vergrößert, von außen sind aber noch keine Hämorrhoiden erkennbar. Erst bei einer Spiegelung werden sie sichtbar.
- 2. Grad: Wird beim Stuhlgang stark gepresst, treten die Hämorrhoiden kurzfristig aus dem After hervor. Anschließend gleiten sie von selbst wieder zurück.
- 3 Grad: Die ausgetretenen Hämorrhoiden gleiten nicht mehr von selbst wieder zurück. Sie bleiben in ihrer Position, lassen sich jedoch mit dem Finger zurück schieben.
- 4. Grad: In diesem Stadium befinden sich die Hämorrhoiden ständig außerhalb des Afters. Sie können nicht mehr zurück gedrückt werden.
Symptome von Hämorrhoiden
Viele Menschen merken lange Zeit überhaupt nicht, dass sie Hämorrhoiden haben, weil sich die Symptome erst nach und nach einstellen. Am Anfang sind Hämorriden weitestgehend beschwerdefrei. Das ändert sich aber im Laufe der Zeit. Zu den stärksten Symptomen gehört ein Jucken und Brennen des Afters.
Beim Stuhlgang zeigt sich hellrotes Blut auf dem Kot oder dem Toilettenpapier. Manchmal entstehen nässende Stellen.
Die Ursachen
Für das Auftreten von Hämorrhoiden sind mehrere Ursachen verantwortlich. Im konkreten Fall können mehrere Gründe gemeinsam für die Bildung der Hämorriden verantwortlich sein. Die häufigsten Ursachen sind:
- Schwangerschaft
- Übergewicht
- Bewegungsmangel und langes Sitzen
- starkes Pressen beim Stuhlgang
- Verwendung von Abführmitteln
- häufiger Durchfall
- erblich bedingte Schwäche der Gefäßwände
Therapie der Hämorrhoiden
Die Art der Therapie richtet sich danach, wie stark die Hämorrhoiden bereits ausgeprägt sind. In Stadium 1 und 2 wird der Arzt wahrscheinlich eine Salbe oder Zäpfchen verschreiben, die Kortison enthalten, das den Juckreiz lindert. Da diese Mittel jedoch langfristig negative Auswirkungen haben, sollten sie nur vorübergehend und nur bei akuten Beschwerden genommen werden.
Treten die Hämorrhoiden schon weit und ständig hervor, können sie verödet werden. Bei diesem weitgehend schmerzlosen Eingriff spritzt der Arzt ein Mittel in die Hämorrhoiden, das sie zum Absterben bringt. Bei der Sklerosierungstherapie wird ein Medikament gespritzt, das die Blutversorgung der Hämorrhoide unterbricht und sie zum Absterben bringt.
Dasselbe kann auch mit der Gummibandligatur erfolgen. Bei dieser Methode wird die Blutzufuhr zur Hämorrhoide durch ein dünnes Gummiband abgeschnürt, so dass sie abstirbt. Andere Methoden funktionieren mit Infrarotbestrahlung oder Vereisung. Das abgestorbene Gewebe wird innerhalb kurzer Zeit vom Körper abgestoßen.
Eine operative Entfernung der Hämorrhoiden (Hämorrhoidektomie) wird nur in schweren Fällen durchgeführt. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und hat einen stationären Klinikaufenthalt zur Folge.
Hausmittel gegen Hämorrhoiden
Ein bewährtes Mittel sind lauwarme Sitzbäder ohne Seife. Geben Sie stattdessen Hamamelis, Kamille oder Eichenrinde ins Wasser. Das hilft dem Schließmuskel zu entspannen und die Haut zu beruhigen.
Wie kann man Hämorrhoiden vermeiden?
Durch eine gesunde Ernährung können Sie Hämorrhoiden vermeiden. Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Ballaststoffen. Damit sind Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte gemeint. Eine wichtige Rolle spielt das Trinken. Nehmen Sie jeden Tag mindestens 2 l Flüssigkeit auf. Wenn Sie zu wenig trinken, wird der Stuhl zu fest, weil er wenig Wasser enthält. Als Getränke eignet sich Wasser am besten, aber auch Früchtetees oder Kräutertees ohne Zucker. Meiden Sie Kakao, Schokolade und alle Speisen, die stopfen.
Gewöhnen Sie sich an, täglich auf Toilette zu gehen. Das klappt am besten, wenn Sie immer denselben Zeitpunkt wählen, beispielsweise morgens nach dem Aufstehen, noch vor dem Waschen. Versuchen Sie, beim Stuhlgang nicht zu stark zu pressen. Geben Sie stattdessen Ihrem Körper ein bisschen Zeit und lassen Sie die Peristaltik des Darms ihre Arbeit tun.
Nach einer Weile kommt der Stuhl fast von allein. Wenn es gar nicht geht, können Sie den Stuhlgang auch mal auslassen. Sollten Sie jedoch das Bedürfnis verspüren, sollten Sie es auf keinen Fall unterdrücken. Zur Not können Sie eine öffentliche Toilette aufsuchen oder die sanitären Einrichtungen auf der Arbeit benutzen.
Hämorrhoiden – Ein ungefährliches aber unangenehmes Übel
Viele Menschen werden von Hämorrhoidal-Erkrankungen geplagt. Sie sind zwar in der Regel nicht gefährlich, fallen aber lästig durch ihre Symptome. Wenn Sie öfter beim Stuhlgang bluten, sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen. Hämorrhoiden können mitunter das Anzeichen einer ernsten Erkrankung sein.
Darüber hinaus sind die offenen Wunden Einfallstore für Krankheitserreger. Wenn Sie sich gesund ernähren, ausreichend trinken und sich so oft wie möglich an der frischen Luft bewegen, werden Sie kaum Probleme mit Hämorrhoiden haben und Ihr Leben genießen können.