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Sexualität nach der Prostataoperation

Nach einer Prostataentfernung (Prostatektomie) ist nichts mehr, wie es vorher war. Neben den Plagen einer Harninkontinenz bemerken viele Betroffene schon kurze Zeit nach der Operation, dass der Penis nicht mehr steif wird. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen einen ehrlichen Ausblick und Hilfestellungen, was man tun kann.

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Die sexuellen Folgen einer Prostatektomie

Die voll­stän­di­ge Ent­fer­nung der Pro­sta­ta wird in der Medi­zin radi­ka­le Pro­sta­tek­to­mie genannt. Dabei wer­den in der Regel auch die bei­den Samen­bla­sen mit ent­fernt. Es han­delt sich um eine schwe­re Ope­ra­ti­on, die einen enor­men Ein­fluss auf die Sexua­li­tät hat.

Lei­der klä­ren vie­le Ärz­te den Pati­en­ten nicht auf, dass das bis­he­ri­ge Sex­le­ben dau­er­haft oder vor­über­ge­hend vor­bei ist.

Wel­che Fol­gen hat die Pro­sta­ta­ent­fer­nung auf den Mann aus sexu­el­ler Sicht? Wel­che Mög­lich­kei­ten hat man, die Erek­ti­ons­fä­hig­keit zu hal­ten, bzw. wiederzubekommen?

Welche Folgen hat die Prostataentfernung?

Die Pro­sta­ta wird ent­fernt, um den Pro­sta­ta­krebs zu besei­ti­gen. Bezüg­lich der Erek­ti­ons­fä­hig­keit gibt es dabei jedoch ein Pro­blem. Die Impul­se zur Erek­ti­on wer­den durch ein Ner­ven­ge­flecht an die Schwell­kör­per des Penis über­tra­gen. Die­ses Ner­ven­ge­flecht ver­läuft auf der Außen­sei­te der Pro­sta­ta und ist fast so dünn und emp­find­lich wie ein Spinnennetz.

Bei der Ope­ra­ti­on kann es sehr leicht beschä­digt wer­den. Soll­te der Tumor weit gewu­chert sein, kann es zudem not­wen­dig wer­den, dass es eben­falls ent­fernt wer­den muss. Selbst wenn die Ope­ra­ti­on ner­ver­hal­tend durch­ge­führt wur­de, dau­ert es lan­ge, manch­mal bis zu einem Jahr, bevor sich das Ner­ven­ge­we­be von der Belas­tung erholt hat und eine Erek­ti­on auf natür­li­chem Weg wie­der mög­lich wird.

Welche Hilfsmittel gibt es, um eine Erektion zu bekommen?

1. Potenzpillen (Potenzmittel zur oralen Einnahme)

Die ers­te Wahl gegen Potenz­pro­ble­me sind die gut bekann­ten Potenz­mit­tel wie Via­gra oder Cia­lis und ande­re. Die­se Medi­ka­men­te sind rezept­pflich­tig und wer­den bei­spiels­wei­se vom Uro­lo­gen ver­schrie­ben. Da sie Ein­fluss auf das Herz-Kreis­lauf­sys­tem haben, dür­fen sie bei bestimm­ten Erkran­kun­gen wie kurz nach einem Schlag­an­fall oder Dia­be­tes nicht ver­schrie­ben werden.

Auch mit gewis­sen Prä­pa­ra­ten bei Herz­be­schwer­den ver­tra­gen sie sich nicht. Vor der Ein­nah­me soll­te unbe­dingt ein Arzt kon­sul­tiert wer­den. Da die Patent­rech­te von Pfi­zer erlo­schen sind, gibt es mitt­ler­wei­le güns­ti­ge Gene­ri­ka in der Apo­the­ke. Es ist nicht mehr not­wen­dig, die Tablet­ten bei dubio­sen Online­shops zu bestellen.

2. Potenzspritzen (SKAT Schwellkörperinkektion)

Die­se Metho­de wird dann ange­wen­det, wenn kein Ner­ven­ge­we­be mehr vor­han­den ist. Der Pati­ent muss sich ein Mit­tel, das die Blut­ge­fä­ße erwei­tert, in die Schwell­kör­per sei­nes Penis sprit­zen. Das klingt bru­tal, soll aber laut Anwen­dern nicht weh tun, weil die ver­wen­de­te Nadel nur dünn ist. Durch das Mit­tel strömt Blut in die Schwell­kör­per und der Penis wird steif.

Zur Anwen­dung der Metho­de muss der Pati­ent das Sprit­zen aber erst unter ärzt­li­cher Auf­sicht ler­nen. Die Wir­kung der Potenz­sprit­zen hält unge­fähr eine Stun­de lang an. Sie muss kurz vor dem Sex gesetzt wer­den. Auch Potenz­sprit­zen sind rezeptpflichtig.

3. Penispumpe

Die­ses Hilfs­mit­tel zum Erzie­len einer Erek­ti­on ist rein mecha­nisch und hat dar­um kei­ne Neben­wir­kun­gen. Ein durch­sich­ti­ger Zylin­der aus Ple­xi­glas wird über das Glied gestülpt und die Luft dar­aus abge­pumpt. Man­che Pum­pen müs­sen manu­ell betä­tigt wer­den, ande­re haben einen Elektromotor.

Durch den Unter­druck strömt Blut in die Schwell­kör­per des Penis und ver­ur­sacht eine Erek­ti­on. Damit das Glied auch nach dem Ent­fer­nen der Pum­pe steif bleibt, muss ein Penis­ring (elas­ti­scher Ring aus Sili­kon oder Gum­mi) über den Penis bis an die Wur­zel gescho­ben wer­den. Der Penis­ring schnürt die Schwell­kör­per zumin­dest teil­wei­se ab, sodass das Blut nicht zurück­flie­ßen kann und die Glied­stei­fe für eine Wei­le erhal­ten bleibt.

Der Penis­ring soll­te nicht zu eng gewählt wer­den, weil durch zu star­ken Druck die Blut­ge­fä­ße geschä­digt wer­den kön­nen. Im Gegen­satz zu Potenz­pil­len und Potenz­sprit­zen, die nur auf Pri­vat­re­zept erhält­lich sind, über­neh­men die Kran­ken­kas­sen die Kos­ten für eine Penispumpe.

Was ändert sich sonst noch an der Sexualität?

Nach einer Pro­sta­tek­to­mie haben Män­ner nur noch einen “tro­cke­nen” Orgas­mus, weil die Samen­flüs­sig­keit in der Pro­sta­ta pro­du­ziert wur­de, die ja ent­fernt wor­den ist. Die Samen­lei­ter wer­den abge­klemmt und die Hoden stel­len inner­halb weni­ger Wochen die Pro­duk­ti­on von Sper­mi­en ein. Weil Blut­ge­fä­ße durch die Ope­ra­ti­on in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wur­den, fällt die Erek­ti­on nicht mehr so stark aus wie zuvor.

In der ers­ten Zeit nach der Ope­ra­ti­on kann eine Erek­ti­on sogar schmerz­haft sein. Aus hygie­ni­schen Grün­den emp­feh­len die meis­ten Uro­lo­gen, mit dem Sex so lan­ge zu war­ten, bis die Inkon­ti­nenz beho­ben ist.

Die Ehe­frau oder Part­ne­rin soll­te auf jeden Fall mit ein­be­zo­gen und infor­miert wer­den. Dann ver­läuft die Gesun­dung wesent­lich schnel­ler. Er soll­te sie aber auf kei­nen Fall mit einer Penis­pum­pe oder Potenz­sprit­ze über­ra­schen. Das könn­te eine hef­ti­ge Bezie­hungs­kri­se auslösen.

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