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Mischinkontinenz: Was ist das, was kann man dagegen tun?

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Es gibt meh­re­re For­men von Harn­in­kon­ti­nenz. Zu den häu­figs­ten gehört die Mischin­kon­ti­nenz. Sie stellt eine Belas­tung dar, ist aber gut therapierbar.

Als Inkon­ti­nenz wird ein Zustand bezeich­net, bei dem der Betrof­fe­ne nicht mehr in der Lage ist, den Abgang von Stuhl oder Urin zu kon­trol­lie­ren. Es kommt zu unfrei­wil­li­gem Stuhl­gang oder Was­ser­las­sen. In die­sem Rat­ge­ber geht es um die Harn­in­kon­ti­nenz, die weit­aus häu­fi­ger als die Stuhlin­kon­ti­nenz vor­kommt. Medi­zi­ner unter­schei­den meh­re­re For­men der Harninkontinenz:

  • Belas­tungs­in­kon­ti­nenz
  • Dran­gin­kon­ti­nenz
  • Mischin­kon­ti­nenz
  • Funk­tio­nel­le Inkontinenz
  • Reflex­in­kon­ti­nenz

Die ver­schie­de­nen Arten der Harn­in­kon­ti­nenz haben unter­schied­li­che Ursa­chen. Bei­spiels­wei­se kann es nach Ver­let­zun­gen des Rücken­marks zu einer Reflex­in­kon­ti­nenz kom­men. Eine funk­tio­nel­le Inkon­ti­nenz kann als Begleit­erschei­nung von Alz­hei­mer, einem Schlag­an­fall oder einer Kopf­ver­let­zung auftreten.

Was genau ist eine Mischinkontinenz?

Der Name ver­rät es bereits. Es ist eine Mischung aus 2 Arten von Harn­in­kon­ti­nenz: der Belas­tungs­in­kon­ti­nenz und der Dran­gin­kon­ti­nenz. Bei jedem Betrof­fe­nen ist die Mischin­kon­ti­nenz anders ausgeprägt.

Bei eini­gen über­wiegt die Dran­gin­kon­ti­nenz, bei ande­ren die Belas­tungs­in­kon­ti­nenz, bei wie­der ande­ren sind bei­de For­men etwa gleich­stark ver­tre­ten. Da eine Mischin­kon­ti­nenz aus zwei ver­schie­de­nen Arten besteht, ist eine Dia­gno­se schwieriger. 

Nach der Dran­gin­kon­ti­nenz ist die Mischin­kon­ti­nenz die zweit häu­figs­te Form der Harn­in­kon­ti­nenz. Sie kommt sowohl bei Frau­en als auch bei Män­nern vor. Am häu­figs­ten sind aber Frau­en ab einem Alter von 50 Jah­ren betroffen.

Wie äußert sich eine Mischinkontinenz?

Da ist zunächst die Dran­gin­kon­ti­nenz. Die­se zeigt sich in einem star­ken Harn­drang, der plötz­lich und in kur­zen Abstän­den auf­tritt. Betrof­fe­ne füh­len, dass ihre Bla­se voll ist. Sie kön­nen den Harn nur eine begrenz­te Zeit zurück­hal­ten. Wenn sie nicht recht­zei­tig eine Toi­let­te auf­su­chen, kommt es zur unge­woll­ten Entleerung. 

Der Harn­drang tritt auch in der Nacht auf. Die Pati­en­ten müs­sen mehr­mals in der Nacht auf­ste­hen und zur Toi­let­te gehen. Auch tags­über ist eine wie­der­hol­ter Gang zur Toi­let­te unver­meid­bar. Im Extrem­fall müs­sen Betrof­fe­ne mehr als 10-mal pro Tag urinieren.

Das allein wäre schon unbe­quem genug. Zur Dran­gin­kon­ti­nenz gesel­len sich aber noch die Fol­gen der Belas­tungs­in­kon­ti­nenz. Die­se ist durch einen unkon­trol­lier­ba­ren Uri­n­ab­gang cha­rak­te­ri­siert, sobald sich Druck im Unter­leib auf­baut. Aus­lö­sen­de Fak­to­ren kön­nen sein:

  • Hus­ten, Nie­sen oder Lachen
  • Heben von Lasten
  • Trep­pen­stei­gen
  • Schnel­les Lau­fen oder Rennen

Was sind die Ursachen?

Das hängt ganz davon ab, wel­che Form der Harn­in­kon­ti­nenz bei der Mischin­kon­ti­nenz über­wiegt. Bei einer Dran­gin­kon­ti­nenz, die mit­un­ter auch Reiz­bla­se genannt wird, kann zum Bei­spiel eine Bla­sen­ent­zün­dung oder auch eine neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kung dahin­ter­ste­cken. Auch Ver­let­zun­gen im Bereich des Beckens oder die Fol­gen einer Schwan­ger­schaft kön­nen eine Ursa­che sein.

Eine Belas­tungs­in­kon­ti­nenz deu­tet auf eine Schwä­chung der Becken­bo­den­mus­ku­la­tur hin. Das ist oft eine der Fol­gen einer Ope­ra­ti­on am Unter­leib oder von Ver­let­zun­gen bei einem Unfall oder Sturz. Auch Nach­fol­gen einer Schwan­ger­schaft kom­men infra­ge, weil bei der Geburt die Becken­bo­den­mus­ku­la­tur extrem bean­sprucht wird.

Tipp

Sowohl die Dran­gin­kon­ti­nenz als auch die Belas­tungs­in­kon­ti­nenz wer­den durch Über­ge­wicht begüns­tigt. Zur Unter­stüt­zung der The­ra­pie ist es eine gute Idee, abzunehmen.

Wie wird Mischinkontinenz diagnostiziert?

Das kommt ganz auf die Umstän­de und den Pati­en­ten an. In man­chen Fäl­len, bei­spiels­wei­se nach einer Schwan­ger­schaft oder nach einer Ope­ra­ti­on am Unter­leib ist die Ursa­che klar. In der Regel wird der Arzt die Bla­se mit Ultra­schall unter­su­chen und den Urin ana­ly­sie­ren lassen. 

Häu­fig wird er den Pati­en­ten bit­ten, ein Mikti­ons­pro­to­koll anzu­fer­ti­gen. Dar­in wird auf­ge­schrie­ben, wie viel inner­halb von 24 Stun­den getrun­ken wird und wie viel Urin abge­ge­ben wird. Unter Umstän­den kann auch eine Rest­harn-Bestim­mung, ein Blut­test und in sel­te­nen Fäl­len eine Bla­sen­spie­ge­lung durch­ge­führt werden.

Wie wird Mischinkontinenz behandelt?

Die The­ra­pie ist auf den indi­vi­du­el­len Krank­heits­ver­lauf zuge­schnit­ten. Der Arzt wird auf jeden Fall Becken­bo­den­trai­ning emp­feh­len. Unter Umstän­den kann er auch zu einem ope­ra­ti­ven Ein­griff raten. Die Sym­pto­me einer über­ak­ti­ven Bla­se kön­nen auch durch die Ver­ab­rei­chung von Medi­ka­men­ten gemil­dert werden. 

Sie unter­drü­cken den Harn­drang. In eini­gen Fäl­len kann auch eine Ent­span­nungs- oder Psy­cho­the­ra­pie ange­bracht sein. Der Arzt wird mit Ihnen die Vor­ge­hens­wei­se aus­führ­lich besprechen.

Mischinkontinenz besiegen: Sie haben es in der Hand

Mischin­kon­ti­nenz ist ein läs­ti­ges Pro­blem, das den Betrof­fe­nen das Leben schwer machen kann. Mehr noch als bei ande­ren gesund­heit­li­chen Pro­ble­men kommt es auf die Mit­ar­beit der Betrof­fe­nen an. Sie müs­sen Ihre Übun­gen zur Kräf­ti­gung der Becken­bo­den­mus­ku­la­tur regel­mä­ßig durchführen. 

Ver­su­chen Sie gleich­zei­tig, Gewicht zu ver­lie­ren, weil das die The­ra­pie unter­stützt. Mei­den Sie Geträn­ke, die Harn­drang ver­ur­sa­chen, dar­un­ter zum Bei­spiel Bier, Wein und Sekt oder star­ken Kaf­fee. Wenn Sie uri­nie­ren müs­sen, ver­su­chen Sie, beim Was­ser­las­sen den Strahl zu unterbrechen. 

Das ist gutes Becken­bo­den­trai­ning. Gehen Sie nicht sofort auf Toi­let­te, wenn Sie Harn­drang ver­spü­ren. Ver­su­chen Sie statt­des­sen, das Uri­nie­ren so lan­ge wie es geht zurück­zu­hal­ten. Das dient der Kräf­ti­gung der Blase.

Vorsicht!

Las­sen Sie sich nicht dazu ver­lei­ten, Mischin­kon­ti­nenz dadurch zu bekämp­fen, dass Sie wenig trin­ken. Das hilft nichts. Im Gegen­teil, Sie ris­kie­ren eine Schä­di­gung der Nieren!

Mit Mischinkontinenz leben

Es gibt genü­gend Hilfs­mit­tel, die Urin auf­sau­gen oder ablei­ten kön­nen. Damit kön­nen Sie auch mit Mischin­kon­ti­nenz ein nor­ma­les Leben füh­ren und ohne Sor­gen aus­ge­hen und Freun­de tref­fen. Für die The­ra­pie benö­ti­gen Sie Aus­dau­er und Geduld. 

Wenn Sie sich an die Anwei­sun­gen des Arz­tes hal­ten und dis­zi­pli­niert sind, wer­den Sie nach eini­gen Mona­ten Erfol­ge sehen. Neh­men Sie das als Ansporn, mit Ihren Anstren­gun­gen nicht nachzulassen.

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