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Versorgung mit aufsaugendem Inkontinenzmaterial durch die Krankenkassen

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Wie kann man Inkontinenzartikel bei der Krankenkasse beantragen?

Beim The­ma Inkon­ti­nenz gibt es vie­le Wider­sprü­che. Bla­sen­schwä­che (und in gerin­ge­rem Aus­maß Stuhlin­kon­ti­nenz) sind weit ver­brei­tet. Schät­zun­gen zufol­ge lei­den bis zu 10 Pro­zent der Bun­des­bür­ger daran. 

Trotz die­ser wei­ten Ver­brei­tung wird dar­über jedoch kaum gespro­chen, geschwei­ge denn öffent­lich dis­ku­tiert. Auch im Inter­net sind die Infor­ma­tio­nen dünn.

Vie­le Betrof­fe­ne wis­sen nicht, wie man Pants, Vor­la­gen und Slips bei der Kran­ken­kas­se bean­tragt. Wie das geht, erfah­ren Sie in die­sem Ratgeber-Beitrag.

Aufsaugende Inkontinenzmittel helfen, aber zu einem Preis

Zum Glück gibt es genü­gend Pro­duk­te, die trotz Inkon­ti­nenz ein fast nor­ma­les Leben ermög­li­chen. Dazu gehören:

  • Slips
  • Pants
  • Vor­la­gen
  • Ein­la­gen

Pati­en­ten, die die­se Pro­duk­te aus eige­ner Tasche bezah­len, wer­den jedoch schnell mer­ken, dass es auf die Dau­er teu­er wird. Bei­spiels­wei­se kos­tet bei DM eine Packung Jes­sa Dis­kret Super Inkon­ti­nenz­pants 6,95 €. In der Packung sind 12 Stück ent­hal­ten. Bei mit­tel­star­ker Bla­sen­schwä­che reicht eine Packung 2 – 3 Tage. Das bedeu­tet, pro Monat wer­den etwa 10 – 12 Packun­gen benö­tigt. Das sum­miert sich zu Aus­ga­ben von 70 bis mehr als 80 €/Monat. Ein statt­li­cher Betrag.

Die Krankenkasse kann die Kosten übernehmen

Wenn Sie eine Kos­ten­über­nah­me oder einen Zuschuss für Ihre Inkon­ti­nenz­pro­duk­te bean­tra­gen möch­ten, ist es erst ein­mal erfor­der­lich, den Arzt auf­zu­su­chen und über sein Pro­blem zu reden. Das kos­tet zwar etwas Über­win­dung, lohnt sich aber. 

Inkon­ti­nenz ist in der Regel gut the­ra­pier­bar. Wenn der Arzt fest­stellt, dass bei sei­nem Pati­en­ten eine Inkon­ti­nenz vor­liegt, stellt er ein Dau­er­re­zept für die Ver­sor­gung mit auf­sau­gen­den Inkon­ti­nenz­hilfs­mit­teln aus. Das Rezept kann bis zu 12 Mona­te lang gül­tig sein, so dass der Betrof­fe­ne nicht stän­dig wegen eines neu­en Rezepts den Arzt auf­su­chen muss. 

Das Rezept sen­det der Pati­ent an sei­ne Kran­ken­kas­se ein. Der Betrag, den die GKV zur Ver­sor­gung bei Inkon­ti­nenz zahlt, ist von Kas­se zu Kas­se ver­schie­den. Er schwankt zwi­schen 14 – 28 € pro Pati­ent und Monat. Der Pati­ent muss 10 Pro­zent der Kos­ten oder maxi­mal 10 €/Monat selbst bezah­len. Kin­der und Jugend­li­che sind von der Pflicht der Zuzah­lung befreit.

Was passiert nach dem Einsenden des Rezepts?

Jede Kran­ken­kas­se arbei­tet mit ande­ren Anbie­tern zusam­men. Der jewei­li­ge Anbie­ter mel­det sich beim Pati­en­ten. Am Tele­fon wird bespro­chen, wel­che Art von Inkon­ti­nenz­pro­duk­ten sich am bes­ten eignen. 

Sofort nach dem Gespräch erhält der Pati­ent eine Mus­ter­sen­dung zuge­schickt. Dar­aus sucht er sich die pas­sen­den Pro­duk­te aus. Bei man­chen ist kei­ne Zuzah­lung nötig, bei hoch­wer­ti­gen Mar­ken steht in den Doku­men­ten, wie hoch die Zuzah­lung ist. 

Die Bestel­lung kann per Tele­fon, E‑Mail oder Brief erfol­gen. Die Pro­duk­te kom­men per Post. Jeder Sen­dung lie­gen Brief­um­schlä­ge für die nächs­te Bestel­lung bei. 

Die meis­ten Men­schen bevor­zu­gen die beque­me Bestel­lung per Tele­fon. Ein­mal pro Monat kommt die Rech­nung mit dem Betrag der Zuzah­lung. Wenn das Dau­er­re­zept bald aus­läuft, mel­det sich der Anbie­ter rechtzeitig.

Kann der Patient auch selbst Produkte auswählen?

Natür­lich ist das mög­lich. Wenn er die Inkon­ti­nenz­pants aus sei­nem ört­li­chen Sani­täts­haus oder die Mar­ke eines bestimm­ten Her­stel­lers bevor­zugt, kann er die Pro­duk­te selbst kaufen.

Aller­dings wird die Kran­ken­kas­se ihm nur den Betrag erstat­ten, der in in ihrem Bud­get für die Ver­sor­gung mit Inkon­ti­nenz­hilfs­mit­teln vor­ge­se­hen ist. Kos­ten, die dar­über hin­aus gehen, muss der Pati­ent selbst tragen. 

Um die Erstat­tung zu erhal­ten, muss der Pati­ent die Quit­tun­gen sam­meln und sie jeden Monat bei sei­ner Kran­ken­kas­se einreichen.

Wie sieht es bei Mitgliedern der privaten Krankenversicherungen (PKV) aus?

Wie die Ver­sor­gung mit Hilfs­mit­teln bei Mit­glie­dern der pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­run­gen gere­gelt ist, hängt vom Anbie­ter und vom gewähl­ten Tarif ab. 

Dar­über kön­nen an die­ser Stel­le kei­ne all­ge­mei­nen Anga­ben gemacht wer­den. In sol­chen Fäl­len ist es am bes­ten, sich mit der Kran­ken­kas­se in Ver­bin­dung zu set­zen. Die Mit­ar­bei­ter beim Kun­den­ser­vice wer­den die Ange­le­gen­heit schnell und kom­pe­tent klären.

Wie ist die Situation bei Patienten mit Pflegegrad?

Alle Men­schen, die einen aner­kann­ten Pfle­ge­grad besit­zen, haben zusätz­lich zu der oben ange­führ­ten Ver­sor­gung Anspruch auf 40 € für Pfle­ge­hilfs­mit­tel pro Monat. 

Das Geld kann auch zum Kauf von auf­sau­gen­den Inkon­ti­nenz­pro­duk­ten ver­wen­det wer­den, Vor­aus­set­zung für die Gewäh­rung des Zuschus­ses ist, dass die Pfle­ge im Haus des Pati­en­ten statt­fin­det und durch Ange­hö­ri­ge oder einen zuge­las­se­nen Pfle­ge­dienst geleis­tet wird.

Welche Vorteile hat die Versorgung mit Inkontinenzprodukten durch die Krankenkasse?

  • Die Ver­sor­gung erspart den Pati­en­ten Stress und Lauferei.
  • Die Pro­duk­te wer­den por­to­frei nach Hau­se geschickt.
  • Fol­ge­be­stel­lun­gen kön­nen per Tele­fon erle­digt werden.
  • Zuzah­lung durch den Pati­en­ten ist auf maxi­mal 10 €/Monat begrenzt.

Das Wichtigste kurz zusammengefasst

Ab einer mitt­le­ren Harn- oder Stuhlin­kon­ti­nenz über­nimmt die Gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) die Ver­sor­gung mit Inkon­ti­nenz­hilfs­mit­teln. Vor­aus­set­zung dafür ist ein ärzt­li­ches Dau­er­re­zept, das an die Kran­ken­kas­se ein­ge­schickt wer­den muss.

Pati­en­ten müs­sen maxi­mal 10 €/Monat zuzah­len. Die Ver­sor­gung erfolgt durch aus­ge­wähl­te Anbie­ter, die mit der jewei­li­gen Kran­ken­kas­se einen Ver­trag abge­schlos­sen haben. 

Da alles per Post und Tele­fon erfolgt, ist es für den Pati­en­ten bequem und ohne Stress. Es besteht kei­ne Not­wen­dig­keit, Inkon­ti­nenz­pro­duk­te aus eige­ner Tasche zu kaufen.

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