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Diagnose: Krebs

Die häufigsten Krebsarten bei Männer sind Prostatakrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Harnblasenkrebs und (unter 40 Jahren) der Hodenkrebs. In diesem Ratgeber erkläre ich Ihnen, was welche Tumorarten bedeuten, wie sie entstehen, wie man sie erkennt und wie sie behandelt werden.

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Karzinome – Vorsorgen ist besser als Heilen

Männer sind von einer Viel­zahl von Krebs­ar­ten betrof­fen. Das Spek­trum reicht von Lun­gen- und Dick­darm­krebs bis hin zu schwar­zen Mela­no­men auf der Haut. Auch von Prostata‑, Hoden- und Anal­krebs sind Män­ner häu­fig betroffen.

Zu den bes­ten vor­beu­gen­den Maß­nah­men gehö­ren frü­he Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen, die dazu bei­tra­gen kön­nen, Anzei­chen der Krank­heit zu erken­nen, bevor Sym­pto­me auf­tre­ten. Lei­der gehen in Deutsch­land nur etwa 14 Pro­zent aller Män­ner zu einer regel­mä­ßi­gen Krebsvorsorgeuntersuchung.

Aus medi­zi­ni­scher Sicht soll­te ein Mann sich ab dem 35 Lebens­jahr alle zwei Jah­re den gesam­ten Kör­per auf Haut­krebs unter­su­chen las­sen. Ab dem 45 Lebens­jahr ist eine jähr­li­che Inspek­ti­on der äuße­ren Geschlechts­or­ga­ne und eine rek­ta­le Tast­un­ter­su­chung der Pro­sta­ta notwendig.

Im Alter von 50 bis 55 Jah­ren soll­te der Stuhl ein­mal jähr­lich auf Blut unter­sucht wer­den. Mit 55 Jah­ren ist eine Unter­su­chung des Dick­darms (Darm­spie­ge­lung) sinn­voll, die alle 10 Jah­re wie­der­holt wer­den soll­te. Für alle gesetz­lich kran­ken­ver­si­cher­te Män­ner sind die­se Unter­su­chun­gen kostenlos.

Welche Krebsarten sind bei Männern am häufigsten zu finden?

Die häu­figs­ten Krebs­er­kran­kun­gen bei Män­nern sind Prostata‑, Lungen‑, Darm‑, Bla­sen­krebs und bei Män­nern unter 40 Jah­ren auch der Hoden­krebs. Wis­sen über die­se Krebs­ar­ten und wie sie früh gefun­den wer­den kön­nen, kann Leben retten.

Prostatakrebs – das Krebsrisiko Nummer Eins

Krebsvorsorge
© Schot­tiU / Shutterstock

Die Pro­sta­ta (auch Vor­ste­her­drü­se) ist eine etwa wal­nuss­gro­ße Drü­se, die für die Pro­duk­ti­on der Samen­flüs­sig­keit ver­ant­wort­lich ist. Sie befin­det sich unter­halb der Bla­se, vor dem Rek­tum. Von Pro­sta­ta­krebs spricht man, wenn die Zel­len der Pro­sta­ta unkon­trol­liert zu wach­sen beginnen.

Die Ursa­chen die­ser Krebs­art sind weit­ge­hend unbe­kannt. Je älter ein Mann wird, steigt die Wahr­schein­lich­keit, an Pro­sta­ta­krebs zu erkran­ken steigt. Die meis­ten Arten von Pro­sta­ta­krebs kom­men bei Män­nern im Alter von über 65 Jah­ren vor.

Wenn einer oder meh­re­re nahe Ver­wand­te Krebs an der Vor­ste­her­drü­se haben oder hat­ten, erhöht sich das Risi­ko, auch an Pro­sta­ta­krebs zu erkranken.

Ein Pro­statakar­zi­nom tritt häu­fig ohne Sym­pto­me auf. Doch je wei­ter die Erkran­kung fort­ge­schrit­ten ist, des­to wahr­schein­li­cher zei­gen sich die Sym­pto­me. Sie bestehen häu­fig aus Schwie­rig­kei­ten beim Was­ser­las­sen, häu­fi­ges Was­ser­las­sen, aus­tre­ten­den Urin, blu­ti­gen Urin, Erek­ti­ons­stö­run­gen oder rheu­maa­r­ti­ge Schmerzen.

Erkannt wird die Erkran­kung durch eine rek­ta­le Unter­su­chung und einen PSA-Blut­test. Bei einem Pro­statakar­zi­nom sind die PSA-Wer­te (Pro­stat­a­spe­zi­fi­sches Anti­gen) deut­lich erhöht.

Die Behand­lung hängt von Alter des Pati­en­ten ab und davon, wie aggres­siv der Krebs ist. Zu den Optio­nen gehö­ren das Beob­ach­ten und War­ten, Ope­ra­ti­on, Strah­len­the­ra­pie und Che­mo­the­ra­pie. Die Pro­gno­se für Pro­sta­ta­krebs ist gut. Ins­ge­samt beträgt die Über­le­bens­ra­te für Pro­sta­ta­krebs 10 Jah­re nach der Dia­gno­se 98 Prozent.

Lungenkrebs hat eine hohe Sterblichkeitsrate

Als Lun­gen­krebs (oder Bron­chi­al­kar­zi­nom) wird ein bös­ar­ti­ger Tumor im Lun­gen- oder Bron­chi­en­ge­we­be bezeich­net. Obwohl Lun­gen­krebs nur etwa halb so häu­fig wie Pro­sta­ta­krebs vor­kommt, ist das Bron­chi­al­kar­zi­nom die Haupt­ur­sa­che für krebs­be­ding­te Todes­fäl­le. Frü­he Sta­di­en haben kei­ne oder unspe­zi­fi­sche Beschwerden.

Ein Lun­gen­kar­zi­nom ent­steht, wenn schäd­li­che Sub­stan­zen (Kar­zi­no­ge­ne) in der Lun­ge oder den Bron­chi­en Zell­schä­den ver­ur­sa­chen. Die Zel­len begin­nen sich zu ver­än­dern und begin­nen abnor­mal zu wachsen.

Rau­chen (auch Pas­siv­rau­chen) ist der größ­te Risi­ko­fak­tor für die Ent­ste­hung von Lun­gen­krebs. Bei Män­nern ist die Krank­heit bis zu 90 Pro­zent mit dem Rau­chen von Ziga­ret­ten, Zigar­ren oder Pfei­fen ver­bun­den. Auch eine fami­liä­re Ver­an­la­gung kann für die Ent­ste­hung von Lun­gen­kar­zi­nom ver­ant­wort­lich sein.

Um Lun­gen­krebs zu dia­gnos­ti­zie­ren sind Rönt­gen­auf­nah­men der Brust, CT-Scans oder Biop­sien erfor­der­lich. Auch ande­re bild­ge­ben­de Ver­fah­ren wie MRT sind hilf­reich, das Krebs­sta­di­um zu ermitteln.

Die Behand­lung die­ser Krebs­er­kran­kung hängt davon ab, in wel­chem Sta­di­um sich der Krebs befin­det. Häu­fig sind mas­si­ve chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe erfor­der­lich, auch die Behand­lung mit hoch­fre­quen­ten Radio­wel­len, eine Che­mo­the­ra­pie sind eine Option.

Darmkrebs – Früherkennungsuntersuchungen sind wichtig

Als Darm­krebs wird eine krebs­ar­ti­ge Erkran­kung des Dick­darms und Mast­darms (Rekt­um­kar­zi­nom) ver­stan­den. Betrof­fen sind die Schleim­häu­te und das Deck­ge­we­be des Darms. Bei Män­nern gehört Darm­krebs zur dritt­häu­figs­ten Krebserkrankung.

Die genau­en Ursa­chen von Darm­krebs sind nicht bekannt. Jeder Erwach­se­ne kann Darm­krebs haben, aber die meis­ten die­ser Krebs­ar­ten sind bei Men­schen im Alter von 50 oder älter gefun­den. Ist die­se Krebs­art bei Ver­wand­ten schon auf­ge­tre­ten oder gibt es Wuche­run­gen (Poly­pen) im Darm oder Rek­tum oder eine ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung, besteht ein erhöh­tes Risi­ko an Darm­krebs zu erkranken.

Auch eine Man­gel­er­näh­rung, fett­rei­che Lebens­mit­tel, Über­ge­wicht, Bewe­gungs­man­gel, Alko­hol und Rau­chen kön­nen aus­lö­sen­de Fak­to­ren sein. Auch Men­schen mit chro­nisch-ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen wie Coli­tis ulce­ro­sa oder Mor­bus Crohn, wer­den wahr­schein­lich häu­fi­ger Darm­krebs bekom­men als ande­re Men­schen. Poly­pen an den Wän­den des Dick­darms oder End­darms sind kein Krebs, kön­nen aber eine Vor­stu­fe sein. Bei Men­schen über 50 Jah­re sind Poly­pen recht häufig.

Erkannt wird der Darm­krebs bei der Darm­krebs­früh­erken­nung durch die Unter­su­chung von Stuhl, Blut­tests, Darm­spie­ge­lung oder ande­ren bild­ge­ben­den Verfahren.

Die wich­tigs­ten Arten der Behand­lung von Darm­krebs sind Ope­ra­ti­on, Strah­len­the­ra­pie, Che­mo­the­ra­pie und Immun­the­ra­pie. Je nach Sta­di­um des Kreb­ses kön­nen die­se Behand­lun­gen kom­bi­niert werden.

Blasenkrebs – Das Risiko steigt mit dem Alter

Die Bla­se ist ein hoh­ler und fle­xi­bler Beu­tel im Becken, deren Auf­ga­be es ist, Urin zu spei­chern, bevor es den Kör­per ver­lässt. Ein Bla­sen­kar­zi­nom liegt vor, wenn die Zel­len der Bla­se außer Kon­trol­le gera­ten und sich ein Tumor bil­det. Bla­sen­krebs ist bei Män­nern die viert­häu­figs­te Tumorart.

Die Wis­sen­schaft­ler sind sich nicht sicher, was Bla­sen­krebs (oder Harn­bla­sen­krebs) ver­ur­sacht, es gibt jedoch bestimm­te Fak­to­ren, die das Risi­ko eines Bla­sen­kar­zi­noms erhö­hen. Zu die­sen Fak­to­ren gehö­ren gene­ti­sche Ursa­chen. Sind Eltern oder Geschwis­ter an die­ser Krank­heit erkrankt, besteht ein erhöh­tes Risi­ko. Auch eine chro­ni­sche Bla­sen­ent­zün­dung kann ein Kar­zi­nom aus­lö­sen. Wei­te­re Risi­ko­fak­to­ren sind Rau­chen, Che­mi­ka­li­en, Dia­be­tes, Medi­ka­men­te und eine Chemotherapie.

Das ers­te und häu­figs­te Sym­ptom bei einem Bla­sen­kar­zi­nom kann Blut im Urin sein. Dadurch ver­färbt sich die Flüs­sig­keit dun­kel, oran­ge oder rot. Außer­dem besteht oft ein ver­mehr­ter Harn­drang und das Was­ser­las­sen ist schmerz­haft oder brennt. Manch­mal ist das Was­ser­las­sen unmög­lich, obwohl Harn­drang besteht.

Wel­che Behand­lungs­me­tho­de beim Harn­bla­sen­krebs ange­wandt wird, hängt vom Alter und vom Sta­di­um der Krank­heit ab. In der Früh­pha­se wird der Tumor oder ein Teil der Bla­se oft chir­ur­gisch ent­fernt. Oft sind auch die benach­bar­ten Lymph­kno­ten befal­len und müs­sen eben­falls ent­fernt wer­den. Auch eine Immun­the­ra­pie und eine Che­mo­the­ra­pie sind möglich.

Hodenkrebs – Bei rechtzeitiger Erkennung fast immer heilbar

Hoden­krebs tritt auf, wenn abnor­me Zel­len in den Hoden sich tei­len und unkon­trol­liert wach­sen. In eini­gen Fäl­len kön­nen bestimm­te gut­ar­ti­ge (nicht-krebs­ar­ti­ge) Tumo­ren zu Krebs wer­den. Bei Män­nern oder Jun­gen kann sich Hoden­krebs in einem oder bei­den Hoden bilden.

Die genau­en Ursa­chen die­ser Krebs­art sind nicht bekannt, es gibt jedoch eini­ge Risi­ko­fak­to­ren. Ein Hoden­tu­mor kann in jedem Alter auf­tre­ten, am häu­figs­ten aber bei Män­nern zwi­schen 15 und 40 Jah­ren. Hoden­hoch­stand und fami­liä­re Ver­an­la­gung kön­nen eben­falls die Krank­heit auslösen.

Als Sym­pto­me für die­se Krebs­art gel­ten Kno­ten, Unre­gel­mä­ßig­kei­ten oder Ver­grö­ße­rung des Hodens. Eben­so ein zie­hen­des Gefühl oder ein dump­fer Schmerz in der Leis­te oder im Unter­bauch sowie Schmer­zen oder Beschwer­den im Hoden­sack oder einem oder bei­den Hoden.

Chir­ur­gie ist die häu­figs­te Behand­lung für Hoden­krebs. Chir­ur­gi­sche Behand­lung beinhal­tet die Ent­fer­nung eines oder bei­der Hoden durch einen Schnitt in der Leis­ten­ge­gend. In eini­gen Fäl­len kann der Arzt auch eini­ge der Lymph­kno­ten im Abdo­men ent­fer­nen. Als Behand­lungs­me­tho­de kom­men auch hoch­en­er­ge­ti­sche Strah­len in Fra­ge, die den Krebs angrei­fen, und Che­mo­the­ra­pie, die Che­mie ver­wen­det, um Krebs zu töten.

Gesunder Lebensstil ist entscheidend

Ein gesun­der Lebens­stil und eine gesun­de Ernäh­rung ent­schei­det oft dar­über, ob ein Mann an Krebs erkrankt oder nicht. Zur Vor­beu­ge emp­feh­len Experten:

  • Fri­sches Obst und Gemü­se und unver­ar­bei­te­te und fett­ar­me Nah­rungs­mit­tel essen
  • Wenig Zucker und tie­ri­sche Fet­te zu sich nehmen
  • Regel­mä­ßi­ge kör­per­li­che Akti­vi­tät, Bewe­gungs­man­gel bekämpfen
  • Nicht rau­chen, kein Passivrauchen
  • Über­ge­wicht vermeiden
  • Nur sel­ten Alko­hol trinken
  • Aus­rei­chend Schlafen
  • Stress redu­zie­ren, Spaß fördern
  • Die Haut vor Son­nen­ein­strah­lung schützen
  • Ängs­te und Depres­sio­nen überwinden

Krebsfrüherkennung bei Männern

Regel­mä­ßi­ge Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen sind wich­tig und soll­ten von allen Män­nern genutzt wer­den, um die guten Hei­lungs­chan­cen zu wah­ren. Fra­gen Sie ihren Arzt, wel­che Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen für Sie wich­tig sind. Tei­len Sie Krebs­er­kran­kun­gen im fami­liä­ren Umfeld dem Arzt mit. Neh­men Sie ihre Krebs­vor­sor­ge ab heu­te selbst in die Hand. Für den Rest des Lebens wird ihr Kör­per Sie dafür belohnen.

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