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Ernährung bei Inkontinenz

Bei Harninkontinenz sind viele Betroffenen so sehr mit dem Problem des unfreiwilligen Harnabgangs beschäftigt, dass sie gar nicht darüber nachdenken, welche Nahrungsmitteln sie dem Körper zuführen. In diesem Ratgeber gebe ich Ihnen einige Tipps für eine richtige Ernährung bei Inkontinenz.

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Ernährungstipps bei Blasenschwäche

Eine Bla­sen­funk­ti­ons­stö­rung ist nicht nur unan­ge­nehm, sie ist auch läs­tig. Stän­di­ger Harn­drang schränkt die Lebens­qua­li­tät erheb­lich ein. Neben bestimm­ten Medi­ka­men­ten und Hilfs­mit­teln, die vom Arzt ver­ord­net wer­den, kann auch die rich­ti­ge Ernäh­rung hilf­reich sein.

Bestimm­te Lebens­mit­tel lin­dern Bla­sen­be­schwer­den und ver­stärk­ten Harn­drang, wäh­rend sich die fal­schen Lebens­mit­tel nega­tiv aus­wir­ken kön­nen. Auch die Trink­men­ge und die Wahl der Geträn­ke spie­len eine Rol­le für das per­sön­li­che Wohlbefinden.

Verschiedene Nahrungsmittelgruppen

Bei einer Bla­sen­schwä­che sind unter­schied­li­che Nah­rungs­mit­tel­grup­pen von Bedeu­tung. So gibt es Lebens­mit­tel, die die Bla­se rei­zen oder die harn­trei­bend und ent­wäs­sernd wir­ken. Im Gegen­teil dazu wir­ken eini­ge Nah­rungs­mit­tel beru­hi­gend auf die Bla­se und den ver­stärk­ten Harndrang.

Beach­tet wer­den muss dabei, dass nicht alle Lebens­mit­tel auf jeden Men­schen gleich wir­ken. Es kann sich also loh­nen, zu expe­ri­men­tie­ren, was einem selbst gut bekommt und wel­che Lebens­mit­tel unge­eig­net sind. Auch bei Bla­sen­schwä­che kann Wert auf eine aus­ge­wo­ge­ne, abwechs­lungs­rei­che Ernäh­rung gelegt werden.

Das kom­plet­te Weg­las­sen gan­zer Lebens­mit­tel­grup­pen könn­te dem Kör­per sogar scha­den. Im Zwei­fels­fall kann auch die Bera­tung durch einen Arzt hilf­reich sein.

Harntreibende und entwässernde Lebensmittel

Die Urin­pro­duk­ti­on wird unter ande­rem vom Hor­mon ADH (Anti­di­ure­ti­sche Hor­mon) gere­gelt. Es sorgt dafür, dass Was­ser aus den Nie­ren zurück in den Kör­per gelangt und nicht in die Bla­se. Ent­wäs­sern­de Lebens­mit­tel hem­men die Hor­mon­pro­duk­ti­on. So gelangt mehr Flüs­sig­keit in die Bla­se, ein ver­mehr­ter Harn­drang ist die Folge.

[bs-quo­te quote=“Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung und reich­lich Flüs­sig­keit sind bei Harn­in­kon­ti­nenz sehr wich­tig.” style=“style-15” align=“right”]

Bei einer nor­ma­len Bla­sen­funk­ti­on wird die­ser Umstand genutzt, um die Nie­ren und die Bla­se zu spü­len, zum Bei­spiel zur Vor­beu­gung oder Behand­lung einer Bla­sen­ent­zün­dung. Die Aus­schwem­mung von Gift­stof­fen wird dadurch eben­falls ange­regt und die Gesund­heit der Nie­ren unterstützt.

Ungüns­tig sind die­se posi­ti­ven Wir­kun­gen jedoch bei einer Bla­sen­schwä­che. Die Bla­sen­funk­ti­ons­stö­rung kann dadurch ver­stärkt wer­den. Grö­ße­re Men­gen ent­wäs­sern­der Lebens­mit­tel soll­ten also nicht ver­zehrt werden.

Vie­le Obst- und Gemü­se­sor­ten sind zwar gesund, haben aber eine harn­trei­ben­de Wir­kung. Beson­ders die, mit gro­ßem Was­ser­ge­halt, wie Gur­ken und Melo­nen. Für die ent­wäs­sern­de Wir­kung von Lebens­mit­teln sind unter­schied­li­che Inhalts­stof­fe ver­ant­wort­lich. Dazu gehört zum Bei­spiel Kali­um, das in grö­ße­rer Men­ge in Wei­zen­kleie, Kar­tof­feln oder Reis steckt.

Auch Kof­fe­in hat eine anre­gen­de Wir­kung auf die Bla­se. Es steckt nicht nur in Kaf­fee und Cola, son­dern auch in Scho­ko­la­de. Beim Genuss die­ser Lebens­mit­tel soll­te man Vor­sicht wal­ten lassen.

Lebensmittel, die die Blase reizen können

Lebens­mit­tel die viel Säu­re ent­hal­ten, rei­zen die Bla­sen­wand und regen die Tätig­keit der Bla­se an. Säu­re­hal­tig sind beson­ders Zitrus­früch­te und ande­re Obst­sor­ten wie Kir­schen, aber auch Tomaten.

Neben säu­re­hal­ti­gen Lebens­mit­teln kön­nen jedoch auch schar­fe Gewür­ze der Bla­se scha­den. Ver­mei­det wer­den soll­te daher der über­mä­ßi­ge Gebrauch von Chi­li, Pfef­fer oder Ingwer.

Zucker­hal­ti­ge Lebens­mit­tel sind eben­falls pro­ble­ma­tisch. Von Zucker ernäh­ren sich Bak­te­ri­en. Auch jene, die in der Bla­se vor­kom­men. Bei einer star­ken Ver­meh­rung kann eine Ent­zün­dung die Fol­ge sein.

Wich­tig ist es, auf Lebens­mit­tel zu ach­ten, die die Ver­dau­ung behin­dern kön­nen. Alle blä­hen­den, stop­fen­den Nah­rungs­mit­tel soll­ten gemie­den wer­den. Wenn der Stuhl­gang erschwert wird, muss beim Toi­let­ten­gang zu stark gepresst wer­den. Dabei wird der Becken­bo­den zu sehr bean­sprucht, obwohl er schon geschwächt ist. Als Fol­ge davon ver­schlim­mert sich die Blasenfunktionsstörung.

Der reich­li­che Ver­zehr von bal­last­stoff­rei­chen Lebens­mit­teln ist hin­ge­gen sinn­voll. Dadurch wird die Mög­lich­keit einer Ver­stop­fung verringert.

Lebensmittel, die der Harnblase gut tun

Neben Lebens­mit­teln bei denen Vor­sicht ange­bracht ist, gibt es auch eini­ge, die bei einer Bla­sen­schwä­che hilf­reich sind können.

  • Kürbiskerne oder Extrakte aus Kürbiskernen

    Kür­bis­kern­pro­duk­te wir­ken viel­fäl­tig lin­dernd bei einer Bla­sen­schwä­che. Sie stär­ken die Bla­sen­mus­ku­la­tur, redu­zie­ren stän­di­gen Harn­drang und die Anfäl­lig­keit für Ent­zün­dun­gen. Außer­dem beru­hi­gen sie die gereiz­te Blase.

  • Cranberries

    Cran­ber­ries oder Prei­sel­bee­ren wer­den auch bei Bla­sen­ent­zün­dun­gen emp­foh­len. Sie wir­ken anti­bak­te­ri­ell und sor­gen dafür, dass sich Bak­te­ri­en nicht an der Bla­sen­wand fest­set­zen kön­nen. Sie kön­nen frisch, getrock­net oder als Saft ver­zehrt werden.

Richtiges Trinkverhalten bei Inkontinenz

Wer unter Bla­sen­schwä­che lei­det, ver­sucht meist, sei­ne Flüs­sig­keits­zu­fuhr ein­zu­schrän­ken. Es herrscht der Irr­glau­be, dass zu viel Trin­ken an dem star­ken Harn­drang Schuld trägt. Zu wenig zu trin­ken, kann jedoch viel pro­ble­ma­ti­scher sein. Der Harn in der Bla­se wird dadurch kon­zen­trier­ter und reizt die Schleim­haut, eine Ent­zün­dung kann die Fol­ge sein.

Getrun­ken wer­den soll­ten, über den Tag ver­teilt, 2 bis 3 Liter. Wobei abends die Men­ge ver­rin­gert wird, um die Nacht­ru­he nicht zu sehr zu stö­ren. Als Faust­re­gel gilt, dass man 1 Liter Flüs­sig­keit pro 25 kg Kör­per­ge­wicht trin­ken soll­te. Bei einer Per­son, die 70 kg wiegt, wären das zum Bei­spiel 2,5 Liter.

Wie bei Nah­rungs­mit­teln ist aber auch bei Geträn­ken eini­ges zu beach­ten. Eini­ge Inhalts­stof­fe kön­nen ent­wäs­sernd wir­ken und soll­ten ver­mie­den wer­den. Dar­un­ter zäh­len selbst­ver­ständ­lich der Nie­ren- und Bla­sen­tee. Bei aku­ten Beschwer­den einer Bla­sen­ent­zün­dung sind sie jedoch trotz­dem sinn­voll. Auch ande­re Kräu­ter­tees ent­hal­ten mit­un­ter ent­wäs­sern­de Kräu­ter und soll­ten daher nicht als Getränk in Betracht gezo­gen werden.

Kaf­fee, hei­ße Scho­ko­la­de (Kakao) und schwar­zer Tee ent­hal­ten Kof­fe­in, sie dür­fen bei Bla­sen­schwä­che nur in Maßen genos­sen wer­den. Bes­ser sind Früch­te­tees, die kei­ne ent­wäs­sern­den Stof­fe enthalten.

Auch Was­ser ist ein gutes Getränk. Sowohl Lei­tungs­was­ser als auch stil­les Mine­ral­was­ser sind sehr gut geeig­net. Vor­sich­tig soll­te mit koh­len­säu­re­hal­ti­gen Geträn­ken umge­gan­gen wer­den, sie rei­zen eben­falls die Blase.

Bier und ande­re alko­hol­hal­ti­ge Geträn­ke füh­ren eben­falls zu einem ver­mehr­ten Harn­drang. Der Alko­hol wirkt auf ein Hor­mon in der Hirn­an­hang­drü­se. Die­ses ver­stärkt das Durst­ge­fühl und als Fol­ge davon auch die ent­wäs­sern­de Wir­kung. Außer­dem wirkt Alko­hol ent­span­nend auf den Harn­bla­sen­schließ­mus­kel, was sich somit dop­pelt nega­tiv auswirkt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie in mei­nem Rat­ge­ber: Rich­ti­ges Trin­ken bei Inkontinenz

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