Alltagstipps für inkontinente Männer
Inkontinenz bedeutet nicht, dass man sich aus dem alltäglichen Leben zurückziehen muss. Mit den nachfolgenden Tipps erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln den Alltag meistern.
Trotz Inkontinenz den Alltag genießen
Bei kleinen Kindern wird das Verlieren von Harn und Stuhl als normal angesehen. Obwohl ein unfreiwilliger Harnabgang bei Erwachsenen in der zweiten Lebenshälfte relativ häufig auftritt, wird dies taburisiert. In Umfragen aus verschiedenen europäischen Ländern hat man herausgefunden, dass ein von zwanzig Personen unter unfreiwilligen Urinverlust leiden.
Inkontinenz ist keine Seltenheit und man muss sich dafür nicht schämen. Betroffene schweigen gerne, weil es ihnen unangenehm ist. Inkontinenz sollte aber kein Tabuthema sein. Offen mit diesem “Problem” umzugehen ist hilfreich und mindert den Leidensdruck, den Betroffene oft verspüren.
Offenheit hilft
In den eigenen vier Wänden fühlen sich viele sicher und haben keine Angst, dass etwas in die Hose gehen kann. Da das Leben sich aber nicht nur im eigenen Haushalt abspielt muss man sich den Alltag so gut es geht erleichtern. Wichtig und empfehlenswert ist vor allem: das Umfeld einweihen. Ob Freunde, Familie oder auch der Arbeitgeber. Offen über die Inkontinenz sprechen hilft dabei, den Alltag zu meister.
Häufige Toilettengänge sind somit für alle verständlich und man muss sich dafür nicht jedes Mal aufs Neue schämen. Auch wenn es doch mal zu einem Missgeschick kommt ist es einfacher, wenn Anwesende bereits Bescheid wissen. Natürlich müssen nicht alle Personen eingeweiht werden, nur so viele, dass man sich sicher und wohl dabei fühlt.
Tipps für Inkontinente
Inkontinenz kann viele verschiedene Ursachen haben, ist aber in jedem Fall unangenehm. Es gibt einige Tipps, die einem helfen können entspannter den Alltag zu überstehen:
- Kleidung tragen, die leicht zu öffnen ist
- Baumwollunterwäsche
- regelmäßige Toilettengänge
- Zeit nehmen für den Toilettenbesuch
- Genug trinken (mindestens 2 Liter, mehr am Morgen, als am Abend)
- vernünftiges Essen zu sich nehmen
- ein Überblick über Toiletten verschaffen, damit der Weg nie zu weit ist
- aktiv bleiben und Sport treiben
- insbesondere Beckenbodentraining kann sehr hilfreich sein
- Hilfsmittel aus der Drogerie oder Apotheke
- Hilfsmittel und Wechselkleidung immer parat haben
Hausmittel, die helfen
Es gibt einige hilfreiche Hausmittelchen, die bei Inkontinenten für eine Linderung der Symptome helfen können. Einige werden nun aufgezählt:
- Kürbiskerne des Arzneikürbisses
Diese Kerne helfen dabei den urologischen stoffwechselablauf positiv zu beeinflussen und unterstützen somit Blasen- und Prostatafunktion. - Brennnessel und Sägepalme
Vor allem bei der Überlauf-Inkontinenz können diese zwei Hausmittel helfen. - Kürbis, Goldrute und Gewürzsumach
Diese drei Hausmittel helfen bei der Regulation einer überempfindlichen Blase bei auftretenden Reizen. Unterstützend können hier auch Blasentees und Wärmflasche oder Moorkissen helfen.
Tipps für eine gute Ernährung
Der menschliche Körper scheidet über Urin und Kot die Nahrung aus, die ihm zugeführt wird und er nicht weiter verwenden kann. Dies ist von der Natur aus so vorhergesehen und viele Menschen können alles Essen und Trinken, ohne dass ein Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus Einfluss nimmt. Bei Inkontinenten können aber bestimmte Lebensmittel einen höheren Harndrang auslösen.
Es ist ratsam sich mit den Lebensmitteln, die man zu sich nimmt auseinander zu setzen und den eigenen Körper auf die Reaktion zu beobachten.
- Säurehaltiges Obst, wie Orangen, Zitronen, Kirschen und auch Tomaten können harntreibend wirken.
- Scharfes Essen enthält Reizstoffe, die der Blase nicht bekommen können.
- Auch bei Gemüse wie Spargel, Wirsing, Rotkohl, Fenchel, Sellerie und auch Pastinaken und Möhren sollte genau angeschaut werden, ob der Körper durch vermehrten Harndrang reagiert.
Fazit: Inkontinenz ist kein Alltagskiller
Mit offenen Worten und Hilfsmitteln lässt sich mit Inkontinenz sehr gut leben. Beobachtet man seine Ernährung genau und weiß worauf der eigene Körper reagiert, kann man seinen Alltag gut planen. Hilfsmittel aus der Apotheke und der Drogerie helfen bei kleineren Missgeschicken und geben einem ein Gefühl der Sicherheit.
Der offene Umgang mit der eigenen Schwäche ist schwer, aber es hilft im Alltag nicht zu verzweifeln, wenn etwas schief geht.