Wie Sie mit Harninkontinenz schwimmen gehen
Schwimmen mit Inkontinenz – Unsere Tipps
In Deutschland leiden zwischen 7 – 9 Millionen Menschen an Harninkontinenz. Trotz des Problems können Betroffene aber schwimmen gehen und aktiv sein.
Obwohl über andere medizinische Probleme heute sehr offen diskutiert wird, reden Menschen, die an Harn- oder Stuhlinkontinenz leiden, nicht gern über ihre Probleme. Selbst heute noch wird es als Schande angesehen, wenn ein Mensch seine Körperausscheidungen nicht kontrollieren kann.
Die Betroffenen schämen sich und ziehen sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Das muss jedoch nicht sein. Es gibt Hilfsmittel, mit denen sie ein normales Leben führen können. Das trifft auch auf Schwimmen zu.
Wenn die warme Jahreszeit kommt, locken wieder der Strand und das Freibad, um sich in den Fluten abzukühlen. Wie sieht es aber aus, wenn man an Harninkontinenz leidet?
Ist Schwimmen bei Harninkontinenz gesund?
Diese Frage stellen sich viele Betroffene. Die Antwort der Mediziner wird sie freuen, denn sie lautet Ja. Grundsätzlich ist Schwimmen bei Harninkontinenz nicht nur möglich, sondern sogar gesund und wird von Ärzten empfohlen. Schwimmen hat in mehrfacher Hinsicht positive Effekte:
- Durch das Schwimmen werden besonders die Muskeln im Core-Bereich des Körpers gestärkt, also Bauch-Rücken-Hüfte-Po. Das schließt auch die Beckenbodenmuskulatur ein.
- Der Druck und die Bewegung des Wassers beim Schwimmen wirken wie eine sanfte Massage. Dadurch werden Haut, Bindegewebe und die oberen Muskellagen gestärkt.
- Die Bewegungen fallen beim Schwimmen leichter, da der Auftrieb die Gelenke entlastet.
- Regelmäßig ausgeübt führt Schwimmen zur Gewichtsreduktion. Das entlastet wiederum die Beckenbodenmuskulatur.
Der positive Effekt des Schwimmens stellt sich jedoch nur ein, wenn das Training regelmäßig, mehrmals pro Woche erfolgt. Wer dagegen nur alle paar Wochen zum Baden an den See fährt, wird kaum eine Verbesserung der Blasenschwäche feststellen.
Übrigens empfehlen Ärzte Brustschwimmen als ganz besonders gut für die Therapie von Harninkontinenz geeignet. Es kräftigt gezielt die Beckenbodenmuskulatur. Sie sollten jedoch beim Schwimmen darauf achten, die Halsmuskulatur nicht zu überstrecken.
Welche Hilfsmittel unterstützen Schwimmen bei Harninkontinenz?
Wenn Sie trotz einer Harninkontinenz baden oder schwimmen wollen, stehen Ihnen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Bei leichter Inkontinenz reicht eine normale Badehose oder ein Badeanzug. Da das Bekleidungsstück im Wasser sowieso nass wird, fallen ein paar Tropfen Urin überhaupt nicht auf.
Einlagen
Die Hilfsmittel können auch in Badehose oder Badeanzug verwendet werden. Sie sollten jedoch darauf achten, dass sie gut sitzen, sich nicht lösen können und von außen nicht sichtbar sind. Diese Option eignet sich für leichte bis mittlere Inkontinenz.
Sicherheitsslip
Dabei handelt es sich um einen speziellen Slip, der unter der Badehose oder dem Badeanzug getragen wird. Er ist fast wasserdicht und kann eine Einlage aufnehmen. Der Sicherheitsslip wird unter ganz normaler Badekleidung getragen. Er ist unauffällig und eignet sich bei leichter und mittlerer Inkontinenz.
Inkontinenz-Bademoden
Es gibt Badehosen für Herren und Badeanzüge für Damen. Die Kleidungsstücke enthalten einen eingenähten Innenslip, der Urin sicher auffängt. Die Kleidungsstücke können gewaschen werden. Sie sehen aus wie ganz normale Bademode und eigenen sich bei leichter bis mittlerer Inkontinenz.
Neoprenhose oder Neoprenanzug
Diese Kleidungsstücke sind wasserdicht und verhindern, dass Stuhl oder Urin austreten können. Darunter können Sie ganz normale Inkontinenz-Pants tragen. Der Neoprenanzug wärmt außerdem. Sie können auch schwimmen, wenn es etwas kälter ist. Allerdings müssen die Teile maßgefertigt werden. Sie sind dementsprechend teuer. Neoprenhosen oder ‑anzüge eignen sich bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz.
Therapiebadehosen oder Therapieslips
Die Hilfsmittel sind für Patienten bestimmt, die an schwerer Harn- oder Stuhlinkontinenz leiden. Sie werden maßgefertigt und verhindern zuverlässig, dass Urin oder Kot ins Wasser gelangen. In der Regel werden sie eingesetzt, wenn Betroffene medizinische Bäder nehmen müssen. Sie werden ärztlich verordnet. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die Hilfsmittel sind bei schwerer Inkontinenz geeignet.
Worauf sollten Sie achten?
Bevor Sie einen neuen Badeanzug oder eine neue Badehose im Freibad oder am Strand in der Öffentlichkeit tragen, ist es ratsam, sie erst einmal in der Badewanne zu testen. Nur so können Sie beurteilen, wie sie wirkt, wenn sie nass ist.
Am Strand oder im Freibad angekommen, gehen Sie am besten noch einmal auf Toilette. Sie entleeren nicht nur die Blase, sondern wissen gleichzeitig auch, wo sich die Örtlichkeit befindet, wenn es dringend werden sollte.
Trocknen Sie sich nach dem Verlassen des Wassers sofort ab, damit Sie nicht eine Blasenentzündung bekommen. Nehmen Sie auf jeden Fall Kleidung zum Wechseln und ein paar Einlagen oder Pants als Reserve mit.
Fazit: Ein kühles Bad genießen – auch bei Stuhl- oder Harninkontinenz
Betroffene, die an Inkontinenz leiden, haben keinen Grund, auf Baden oder Schwimmen zu verzichten. Ganz im Gegenteil. Ärzte empfehlen sogar Schwimmen als Therapie bei Inkontinenz.
Durch die Bewegung im Wasser werden die Muskeln gestärkt, auch die Beckenbodenmuskulatur. Zusätzlich wirkt der Druck des Wassers wie eine Massage.
Es gibt genügend Hilfsmittel, die es ermöglichen, trotz Blasenschwäche baden zu gehen. Wenn Sie unter dem Stichwort Inkontinenz Bademode Online suchen, werden Sie viele Produkte finden.