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Harninkontinenz in der Nacht

Der nächtliche Schlaf stellt für viele Personen mit Harninkontinenz und Blasenschwäche ein großes Problem da. Denn beim Schlafen verlieren wir für sechs bis acht Stunden die Kontrolle über unseren Körper. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, um erholsam zu schlafen und beruhigt aufzuwachen.

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Nächtliche Blasenentleerungsstörungen

Mil­lio­nen von Men­schen lei­den unter Harn­in­kon­ti­nenz. Dafür gibt es medi­zi­ni­sche und psy­cho­lo­gi­sche Ursa­chen. Manch­mal ste­cken auch ein­fach Alters­er­schei­nun­gen dahinter.

Die Behand­lung von Harn­in­kon­ti­nenz ist ein lang­wie­ri­ger Pro­zess, der aus dem Trai­ning der Becken­bo­den­mus­ku­la­tur, Elek­tro­sti­mu­la­ti­on und medi­ka­men­tö­ser Unter­stüt­zung besteht.

In die­sem Rat­ge­ber geht es um prak­ti­sche Tipps, wie Sie mit Harn­in­kon­ti­nenz bei Nacht umge­hen können.

Welche Formen der Harninkontinenz bei Nacht gibt es?

Die Medi­zin unter­schei­det zwi­schen 2 Arten: Enure­sis und Nyk­tu­rie. Enure­sis ist auch als Bett­näs­sen bekannt. Dabei kommt es zu einer Ent­lee­rung der Bla­se, ohne dass der Betrof­fe­ne durch den Harn­drang auf­wacht. Enure­sis ist zwar sel­te­ner als Nyk­tu­rie, kommt aber nicht nur bei Kin­dern, son­dern auch bei Erwach­se­nen vor.

Nyk­tu­rie ist der medi­zi­ni­sche Fach­be­griff für häu­fi­gen nächt­li­chen Harn­drang. Betrof­fe­ne wachen bei­spiels­wei­se stünd­lich auf, weil sie Harn­drang ver­spü­ren. Liegt eine Harn­in­kon­ti­nenz vor, kommt es beson­ders beim Auf­ste­hen für den Gang zur Toi­let­te zum unwill­kür­li­chen Harnverlust.

Übri­gens ist es völ­lig nor­mal, wenn Sie pro Nacht ein oder zwei­mal auf­wa­chen, um die Bla­se zu entleeren.

Was können Sie gegen Enuresis oder Nykturie tun?

Die Ursa­chen von nächt­li­che Bla­sen­ent­lee­rungs­stö­run­gen muss ein Fach­arzt dia­gnos­ti­zie­ren und eine ent­spre­chen­de The­ra­pie ver­an­las­sen. Sie als Pati­ent kön­nen ihm hel­fen, indem Sie bei der Ana­mne­se so vie­le Details wie mög­lich nennen.

Wuss­ten Sie bei­spiels­wei­se, dass es Medi­ka­men­te gibt, die als Neben­wir­kung ver­stärk­ten Harn­drang ver­ur­sa­chen kön­nen. Sie soll­ten daher alle Medi­ka­men­te auf­zäh­len, die Sie regel­mä­ßig einnehmen.

Es gibt jedoch eine gan­ze Rei­he prak­ti­scher Maß­nah­men, die Ihnen hel­fen, mit dem Pro­blem Harn­in­kon­ti­nenz bei Nacht bes­ser fer­tig zu wer­den. Als sehr wirk­sam haben sich Ände­run­gen der Lebens­ge­wohn­hei­ten erwie­sen. Ver­mei­den Sie es ganz all­ge­mein, vor dem Schla­fen­ge­hen viel zu trin­ken. Das betrifft auch Lebens­mit­tel, die viel Was­ser ent­hal­ten: Sup­pen, Joghurt, Eis­krem oder saf­ti­ge Früchte.

Neh­men Sie die letz­te Mahl­zeit spä­tes­tens gegen 18 Uhr ein. Dann kann Ihr Kör­per die Nah­rung in Ruhe ver­dau­en und das auf­ge­nom­me­ne Was­ser aus­schei­den. In der Regel ist der Stoff­wech­sel am Tag akti­ver als in der Nacht. Sie dür­fen jedoch nicht den Feh­ler machen, die Trink­men­ge ins­ge­samt zu redu­zie­ren. Der Kör­per braucht im Durch­schnitt ca 2 Liter Flüs­sig­keit pro Tag. Trin­ken Sie dau­er­haft weni­ger um die Urin­men­ge zu redu­zie­ren, ris­kie­ren Sie eine Schä­di­gung der Nie­ren. Vor dem Ein­schla­fen soll­ten Sie unbe­dingt noch ein­mal die Bla­se entleeren.

Ver­mei­den Sie abends auf jeden Fall alle Geträn­ke, die anre­gend auf die Harn­pro­duk­ti­on wir­ken. Das sind alko­ho­li­sche Geträn­ke wie Bier, Wein oder Sekt, aber auch Schwarz­tee und Kaf­fee. Trin­ken Sie statt­des­sen am bes­ten Mine­ral­was­ser, ver­dünn­ten Saft, Kräu­ter­tee oder Milch.

Kurz vor dem Schla­fen­ge­hen soll­ten Sie gar nichts mehr trin­ken. Wenn Sie nachts auf­wa­chen und vom Schnar­chen einen tro­cke­nen Mund haben, genügt es, wenn Sie die Schleim­häu­te mit einem Schluck Was­ser anfeuchten.

Tipps für den Umgang mit Harninkontinenz bei Nacht

Wenn Sie unter Enure­sis lei­den, die­se aber nur leicht aus­ge­prägt ist, emp­fiehlt es sich, neben den oben erwähn­ten Maß­nah­men, sich pro Nacht ein- oder zwei­mal vom Smart­pho­ne auf­we­cken zu las­sen und auf Toi­let­te zu gehen. So ein Rhyth­mus ist ganz nor­mal und hat kei­ne nega­ti­ve Folgen.

Betrof­fe­ne, die unter schwe­rer Enure­sis lei­den, kön­nen ein Leih­ge­rät ver­wen­den, das die Fül­lung der Harn­bla­se misst und sie auto­ma­tisch auf­weckt, wenn sie geleert wer­den muss. In den meis­ten Fäl­len kom­men Sie dadurch tro­cken durch die Nacht.

Bei Nyk­tu­rie pas­siert das Mal­heur meis­tens beim Auf­ste­hen. Wenn Sie sich auf­rich­ten und nach vorn beu­gen, wird auf die Bla­se Druck aus­ge­übt. Die­sem erhöh­ten Druck kann der geschwäch­te oder infol­ge einer Ope­ra­ti­on (Pro­sta­tek­to­mie) ganz oder teil­wei­se ent­fern­te inne­re Schließ­mus­kel der Harn­bla­se nicht stand­hal­ten und es kommt zum unge­woll­ten Harnabgang.

Dage­gen hilft es, wenn Sie beim Auf­ste­hen aus­at­men. Das führt zur Aus­deh­nung des Zwerch­fells, das wie­der­um den Druck auf die Harn­bla­se verringert.

Welche Hilfsmittel sind nachts empfehlenswert?

Ver­hin­dern Sie, dass die Matrat­ze nass wird, weil sie nur schwer gerei­nigt wer­den kann. Ver­wen­den Sie am bes­ten eine wasch­ba­re Matrat­zen­auf­la­ge für ein paar Euro (gibt es in Fachgeschäften).

In Dro­ge­rien und Sani­täts­häu­sern sind Inkon­ti­nenz­auf­la­gen erhält­lich. Das sind Mat­ten, mit einer was­ser­dich­ten Unter­sei­te, die mit Kle­be­strei­fen auf dem Laken befes­tigt wird. Innen befin­det sich ein saug­fä­hi­ges Vlies für aus­tre­ten­den Urin. Zusätz­lich kön­nen Sie nachts Inkon­ti­nenz­pants tra­gen. Die sind bes­ser als Vor­la­gen, weil sie nicht ver­rut­schen und Sie schüt­zen, auch wenn Sie auf der Sei­te oder dem Bauch schlafen.

Wenn Sie damit zurecht kom­men, kön­nen Sie in der Nacht auch ein Uri­nal­kon­dom mit einem Urin­beu­tel benut­zen. Dann brau­chen Sie zum Uri­nie­ren noch nicht ein­mal mehr aufstehen.

Gegen Harn­in­kon­ti­nenz bei Nacht gibt es eine gan­ze Rei­he wirk­sa­mer Maß­nah­men. Sie müs­sen nur Geduld zei­gen, weil sich Ver­bes­se­run­gen nur lang­sam zei­gen. Davon abge­se­hen, haben die meis­ten Pati­en­ten ihre Harn­in­kon­ti­nenz beim Lie­gen gut unter Kon­trol­le. Am häu­figs­ten tritt Harn­in­kon­ti­nenz bei kör­per­li­cher Belas­tung (Trep­pen­stei­gen, Gehen, Tra­gen von Las­ten) auf.

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