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Peter S., Teil 12: Partnerschaft mit Inkontinenz

Wenn eine Mann oder eine Frau von Inkontinenz betroffen ist, ist das nicht nur für den Betroffenen eine persönliche Belastung. Der Lebenspartner bekommt von den Begleiterscheinungen einer Harninkontinenz alles ganz genau mit. Erfahren Sie hier, wie ich mit dem Thema nach meiner Prostataoperation umgehe und welche Tipps sich aus der Praxis ergeben haben.

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Glückliche Partnerschaft trotz Harninkontinenz?

Harn­in­kon­ti­nenz ist wei­ter ver­brei­tet als vie­le glau­ben. Sie tritt nicht sel­ten als Fol­ge von Ope­ra­tio­nen, bei­spiels­wei­se einer Ent­fer­nung der Pro­sta­ta bzw. Harn­bla­se, als Alters­er­schei­nung oder nach Krank­hei­ten auf.

Vie­le Män­ner, die an Inkon­ti­nenz lei­den, haben auch kein oder nur ein sehr ein­ge­schränk­tes Sexu­al­le­ben. Das muss nicht sein.

In die­sen Kolum­ne-Bei­trag möch­te ich Ihnen mit­tei­len, wie ich als Betrof­fe­ner mit dem The­ma in der Part­ner­schaft umge­he. Ich hof­fe, dass ich Lei­dens­ge­nos­sen hel­fen kann. Bit­te schil­dern auch Sie Ihre Erfah­run­gen oder Ängs­te unter die­sem Bei­trag im Kommentarfeld.

Inkontinenz und Sexualleben passen zusammen!

Inkon­ti­nen­te Män­ner fürch­ten sich davor, beim Sex unge­wollt zu uri­nie­ren und dar­auf­hin von ihrer Part­ne­rin zurück­ge­wie­sen zu wer­den. Aus Angst vor die­ser Zurück­wei­sung mei­den sie den Sex oder ent­wi­ckeln sogar eine erek­ti­le Dys­funk­ti­on. Es ent­wi­ckelt sich sehr oft ein Schamgefühl.

Man muss aber gar nicht auf Sex ver­zich­ten. Unter Beach­tung eini­ger weni­ger Din­ge ist auch mit Inkon­ti­nenz ein nor­ma­les Lie­bes­le­ben möglich.

Wenn es um eine Erek­ti­ons­stö­rung geht, soll­te man stets mit dem Fach­arzt reden. Ein Arzt kann die Ursa­che dia­gnos­ti­zie­ren und kennt Heil­me­tho­den dage­gen, sei­en es Potenz­mit­tel als Tablet­ten oder Sprit­zen in die Schwell­kör­per des Penis, Penis­pum­pen oder Penis­im­plan­ta­te (die letz­te­re bei­den bezahlt sogar die GKV).

Mit der Partnerin reden und sie einbeziehen

Der bes­te Weg um Pro­ble­me zu lösen, ist ein offe­nes Gespräch. Die Inkon­ti­nenz zu ver­heim­li­chen, bringt nichts, weil sie frü­her oder spä­ter doch ans Licht kommt. Der Mann soll­te lie­ber von Anfang an sagen, was mit ihm los ist. Offen­heit und Ver­trau­en sind die Grund­la­ge jeder Beziehung.

Inkon­ti­nenz kann als eine Art “Test” für die Qua­li­tät der Part­ner­schaft ange­se­hen wer­den. Wenn die Lie­be stark ist, wird sie es über­ste­hen, wenn nicht, wür­de sie wahr­schein­lich auch aus einem ande­ren Anlass zerbrechen.

Eine Frau, die ihren Mann oder Part­ner wirk­lich liebt, wird für ihn und sei­ne Gesund­heit Inter­es­se zei­gen. Sie wird bei­spiels­wei­se unauf­ge­for­dert mit zum Arzt kom­men und sich anhö­ren, was der zu sagen hat. Soll­te es doch ein­mal pas­sie­ren, dass er beim Sex Urin ver­liert, wird sie das tole­rie­ren und nicht des­we­gen wütend werden.

Was kann man gegen die Inkontinenz tun?

Män­ner, die an Inkon­ti­nenz lei­den, müs­sen den Sex ein wenig sorg­fäl­ti­ger pla­nen als ihre gesun­den Geschlechts­ge­nos­sen. Es ist bei­spiels­wei­se rat­sam, ca. 2 – 3 Stun­den vor dem Sex nichts mehr zu trinken.

Das gilt in beson­de­ren Maß für Geträn­ke, die als harn­trei­bend bekannt sind. Dazu gehö­ren Bier und Wein, aber auch star­ker Kaf­fee oder Tee. Eine fast eben­so star­ke harn­trei­ben­de Wir­kung haben Früch­te mit viel Saft, wie zum Bei­spiel Wein­trau­ben, Melo­nen oder Pfir­si­che. Auch die­se isst man bes­ser nicht, bevor man Sex hat.

Wer Angst hat, beim Sex unkon­trol­liert zu uri­nie­ren, kann das mit einem ein­fa­chen Mit­tel ver­hin­dern: einem Kon­dom. Kei­ne Angst, in den meis­ten Fäl­len ist die Inkon­ti­nenz nur vor­über­ge­hend und ver­schwin­det nach eini­gen Mona­ten bis zu einem Jahr wieder.

Hygiene ist oberstes Gebot

Bei einer Inkon­ti­nenz wird Urin stän­dig oder in kur­zen Abstän­den unkon­trol­liert abge­ge­ben. Um sich in der Öffent­lich­keit frei und unge­zwun­gen bewe­gen zu kön­nen, ver­wen­den die meis­ten Män­ner Inkon­ti­nenz­ein­la­gen, Vor­la­gen oder Pants, die den Urin auf­sau­gen und binden.

So prak­tisch das auch sein mag, ent­steht dadurch auch eine Gefahr. Der Geni­tal­be­reich ist stän­dig feucht und warm, idea­le Bedin­gun­gen für das Wachs­tum von Bak­te­ri­en und Haut­pil­zen. Wird nichts unter­nom­men, kann sich schnell eine Infek­ti­on aus­brei­ten, die sich durch Jucken oder Bren­nen beim Was­ser­las­sen bemerk­bar macht. Durch Sex kann sie auf die Part­ne­rin über­tra­gen werden.

Das kann sehr ein­fach ver­hin­dert wer­den, indem man den Geni­tal­be­reich mehr­mals am Tag wäscht. Am bes­ten hat sich lau­war­mes Was­ser bewährt. Durch die Inkon­ti­nenz ist die Haut im Geni­tal­be­reich ohne­hin schon sehr stra­pa­ziert. Wür­de man dann noch par­fü­mier­te Lotions, Wasch­gel oder gar Des­in­fek­ti­ons­mit­tel benut­zen, wäre eine ernst­haf­te Schä­di­gung der Haut bei­na­he unvermeidbar.

Zum Säu­bern des Geni­tal­be­reichs emp­fiehlt sich ein sepa­ra­ter Wasch­lap­pen, der zu kei­nem ande­ren Zweck benutzt wird. Beim Waschen der Unter­wä­sche und des Lap­pens tötet die Ver­wen­dung eines des­in­fi­zie­ren­den Weich­spü­lers zuver­läs­sig alle Kei­me ab.

Soll­ten sich die oben genann­ten Anzei­chen wie Jucken und Bren­nen ein­stel­len und nach 1 – 2 Tagen nicht wie­der ver­schwin­den, soll­te bes­ser ein Arzt (Uro­lo­ge, Haut­arzt) auf­ge­sucht wer­den. Even­tu­ell ist es rat­sam, dass auch die Part­ne­rin mitkommt.

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