Was ist eine Blasensenkung und wie wird sie behandelt?
Blasensenkung: Ursache von Harninkontinenz
Eine Blasensenkung, auch Blasenvorfall genannt, tritt bei Frauen häufiger als bei Männern auf. Rechtzeitig diagnostiziert ist sie gut therapierbar.
Der Beckenboden wird m Laufe des Lebens stark strapaziert. Durch eine angeborene Schwäche des Bindegewebes, Operationen, hormonellen Veränderungen oder Schwangerschaften wird er geschwächt und verliert seine Elastizität. Wenn das geschieht, kommt es häufig zu einer Blasensenkung, auch Blasenprolaps oder Zystozele genannt.
In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, was eine Blasensenkung ist, wie sie erkannt wird und was Sie als Betroffener tun können.
Was ist eine Blasensenkung? Wie wird sie erkannt?
Durch die oben beschriebene Schwächung des Beckenbodens senkt sich die Blase, weil der Beckenboden ihr normalerweise Halt gibt. Wie stark die Symptome eines Blasenvorfalls sind, hängt davon ab, wie sehr sich die Blase absenkt. Im Extremfall kann der Harnleiter eingequetscht werden, sodass der Urin nicht mehr richtig abfließen kann. Zu den wichtigsten Problemen gehören:
- häufiger Drang zum Urinieren
- Harninkontinenz
- unvollständige Entleerung der Blase
- häufige Blasenentzündungen
- Unterleibsschmerzen
- Schmerzen beim Sex (Frauen)
- Gefühl eines Fremdkörpers in der Vagina
Die Schwere einer Blasensenkung wird in 3 Grade unterteilt:
- Grad I: kaum oder nur sehr geringe Beschwerden
- Grad II: mittelstarke Beschwerden
- Grad III: sehr stark ausgeprägte Beschwerden
Nicht selten wird eine Blasensenkung bei einer anderen Untersuchung durch Zufall entdeckt. Die Symptome stellen sich so langsam ein, dass die Betroffenen nicht merken, dass irgendetwas nicht stimmt.
Was sind die Ursachen einer Blasensenkung?
Die häufigsten Ursachen sind Schwächung des Beckenbodens durch mehrere Schwangerschaften oder ein Mangel an Östrogen beim Einsetzen der Wechseljahre. Es gibt jedoch auch Menschen mit einer angeborenen Schwäche des Beckenbodens.
Auch Übergewicht ist zumindest ein begünstigender Faktor. Andere Risikofaktoren sind chronische Verstopfung, übermäßig schweres Heben von Lasten oder chronische Atembeschwerden, bei denen der Betroffene viel husten muss.
Wie kann man eine Zystozele behandeln?
Die Therapie einer Blasensenkung hängt ganz davon ab, wie stark sie ausgeprägt ist und welche Ursachen ihr zugrunde liegen.
Bei leichten Fällen hilft in den meisten Fällen bereits regelmäßige Beckenbodenübungen zur Kräftigung des Beckenbodens. Die Übungen können bei Bedarf durch Reizstrom unterstützt werden. Der Reizstrom geht von Elektroden aus, die auf die Haut geklebt oder eingeführt werden. Die Geräte arbeiten vollautomatisch.
Die Behandlung kann auch zu Hause vorgenommen werden. Handelt es sich dagegen um einen Mangel an Hormonen, können hormonhaltige Präparate Abhilfe schaffen. Die Medikamente können als Creme oder vaginale Zäpfchen verabreicht werden.
In schweren Fällen hilft nur eine Operation. Dabei wird ein Netz implantiert, mit dessen Hilfe die Position der Blase korrigiert wird und ihre Lage stabil bleibt.
Patienten, die bereits an einer Blasensenkung leiden, können Übungen für den Beckenboden in den Alltag integrieren. Das geht sogar unterwegs oder auf Arbeit. Man kann die Muskulatur des Beckenbodens beispielsweise beim Warten an der Kasse im Supermarkt oder beim Sitzen auf dem Bürostuhl abwechselnd lockern und anspannen. Das bekommt kein Außenstehender mit.
Wie kann man eine Blasensenkung vorbeugen?
Das beste Mittel gegen eine Blasensenkung ist Vorbeugung. Dazu gehören eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreichen, frisch gekochten Speisen, die viel Ballaststoffe enthalten. Dadurch wird die Darmtätigkeit angeregt und Verstopfungen vermieden.
Eine einfache aber sehr wirksame Maßnahme ist auch die Gewichtsreduktion. Wer übergewichtig ist, kann durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und Bewegung an der frischen Luft allmählich sein Normalgewicht erreichen. Wer normalgewichtig ist, sollte darauf achten, sein Gewicht zu halten.
Blasensenkung: Ein Auslöser von Inkontinenz
Wenn Sie öfter unerklärliche Schmerzen im Unterleib haben, ständig auf die Toilette müssen oder das Wasser nicht halten können, sollten Sie diese Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Gehen Sie zu einem Spezialisten und lassen sich gründlich untersuchen. Es könnte eine Blasensenkung dahinter stecken. Das Problem kann gut therapiert werden. Je eher die Therapie beginnt, um so schneller stellen sich Erfolge ein. Mit einer gesunden Lebensweise und Gewichtsreduktion können Sie das Risiko erheblich senken, an einem Blasenvorfall zu leiden.