Warnzeichen bei Prostatakrebs
Prostatakarzinom – rechtzeitig erkannt gut behandelbar
In Deutschland erkranken jährlich beinahe 70.000 Männer an Prostatakrebs, Tendenz steigend. Damit ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart des Mannes. Das Risiko einer Krebserkrankung steigt mit fortschreitendem Alter. Nur selten werden junge Männer mit Prostatakrebs diagnostiziert. Die meisten Betroffenen sind über 40 Jahre alt.
Bis heute kennt die Wissenschaft die genauen Ursachen von Prostatakrebs nicht. Mediziner kennen aber einige Faktoren, durch die Prostatakrebs begünstigt wird. So scheint das Risiko vererbbar zu sein. Wenn in Ihrer Familie bereits Fälle von Prostatakrebs auftraten, ist auch für Sie das Risiko einer Erkrankung höher.
Es wurde zudem nachgewiesen, dass Mangel an Bewegung und eine ungesunde Ernährung die Entstehung von Prostatakrebs begünstigen. Wie häufig Sie Sex haben, ist dagegen ohne Bedeutung. Als falsch hat sich auch die Annahme herausgestellt, dass zu viel Testosteron (das männliche Hormon) Prostatakrebs fördert.
Gute Heilungschancen bei Prostatakrebs
Im Vergleich zu anderen Arten der Krebserkrankung ist Prostatakrebs relativ gut therapierbar. Er wächst für gewöhnlich nur langsam. Bei alten Männern wird deswegen beispielsweise auch manchmal gar keine Therapie angewendet, weil aufgrund der verbleibenden Lebenserwartung der Verlust an Lebensqualität höher als der Nutzen wäre.
Auch die Bildung von Metastasen beginnt beim Prostatakrebs vergleichsweise später als bei anderen Krebsarten. Dazu kommt, dass Prostatakrebs gut therapierbar ist. Bei einer Operation (Prostatektomie – vollständige Entfernung der Prostata) oder Strahlentherapie betragen die Erfolgsaussichten weit über 90 Prozent.
Das bedeutet, in weitaus mehr als 90 Prozent aller Fälle tritt der Krebs nach dem Abschluss der Therapie nicht wieder auf. Die Heilungschancen sind um so besser, je früher der Prostatakrebs erkannt wird.
Prostatakrebs – der lautlose Killer
Aus dem im vorigen Abschnitt gesagten dürfen Sie aber auf keinen Fall schließen, dass Prostatakrebs eigentlich gar nicht so schlimm sei. Das wäre ein Trugschluss, denn jährlich sterben in Deutschland mehr als 11.000 Männer an Prostatakrebs.
Er ist so gefährlich, weil er keine Symptome zeigt. Wenn sich Symptome einstellen, haben sich oft schon Metastasen gebildet und die Krebszellen haben sich im Körper verbreitet. In seinen frühen Stadien zeigt Prostatakrebs keine spezifischen Symptome.
Auf Warnzeichen achten!
Krebszellen konzentrieren sich auf eine bestimmte Stelle und bilden dort einen Tumor, auch Karzinom genannt. Diese Geschwulst wächst ständig weiter an. Dadurch kommt es zu einer Vergrößerung der Prostata. Diese Vergrößerung wiederum macht sich durch verschiedene Signale bemerkbar.
Zu den häufigsten gehören ständiges Wasserlassen. Die vergrößerte Prostata drückt auf die Harnröhre, die sich dadurch verengt. Das erschwert das Entleeren der Blase. Besonders nachts wird der Betroffene durch häufige Gänge zur Toilette gequält und findet oft keinen erholsamen Schlaf mehr.
Durch die Verengung der Harnröhre sinkt auch der Druck beim Wasserlassen. Der Harnstrahl wird schwach und setzt zwischendurch auch mal aus. Je nach Größe und Lage des Tumors können sich auch Einflüsse auf den Stuhlgang bemerkbar machen. Beim Pressen können sich plötzlich starke Schmerzen einstellen.
Ein weiteres Warnsignal sind Potenzstörungen, die plötzlich auftreten und nicht durch Stress bedingt sind. Es ist kein Geheimnis, dass jeder Mann ab und zu mal Probleme beim Sex hat. Hatten Sie aber in der Vergangenheit kaum Probleme, entwickeln aber auf einmal ernsthafte Potenzprobleme, ist das ein Signal Ihres Körpers, das Sie nicht ignorieren sollten. Im Extremfall kann es sogar vorkommen, dass Schmerzen beim Sex auftreten.
Ein sehr schlechtes Zeichen ist Blut im Urin oder im Sperma. Das zeugt davon, dass definitiv etwas nicht in Ordnung ist.
Sehr ernst sind auch Schmerzen in den Knochen, die an Ischias erinnern. Das kann im Extremfall bedeuten, dass sich bereits Metastasen gebildet haben, die diese Schmerzen verursachen.
Was sollten Sie tun?
Richtig ist es, die Warnzeichen nicht zu ignorieren, sondern etwas zu unternehmen. Schieben Sie es nicht auf die lange Bank, sondern vereinbaren Sie einen Termin beim Urologen.
Denken Sie daran, hinter dem scheinbar harmlosen ständigen Wasserlassen oder dem auf einmal fehlenden Stehvermögen kann eine ernste Ursache stecken. Es muss nicht immer gleich Prostatakrebs sein. Eine gutartige Vergrößerung der Prostata kann ganz ähnliche Symptome auslösen.
Darum ist es ja so wichtig, dass ein Facharzt die Ursachen herausfindet. Dabei können bis zur richtigen Diagnose mitunter Monate vergehen. Hauptsache, Sie gehen den ersten Schritt. Je eher, um so besser.
Was sollten Sie auf keinen Fall tun?
Es könnte sich als ein im wahrsten Sinne des Wortes fataler Fehler erweisen, wenn Sie selbst versuchen, die Symptome zu kurieren. Es gibt beispielsweise Blasen- und Nierentee oder rezeptfreie Mittel gegen häufigen Harndrang.
Ebenso falsch wäre es, beispielsweise Potenzstörungen mit Potenzmitteln aus dem Internet zu bekämpfen. Erstens ist der private Import von Arzneimitteln nach Deutschland illegal, zweitens wissen Sie nie, was in den Pillen drin ist und drittens, selbst wenn sie wirken, bekämpfen Sie nur die Symptome, nicht aber die Ursachen.
Der Gang zum Facharzt ist der einzig richtige Weg, den Sie einschlagen sollten.