Sollte man einen PSA Bluttest durchführen lassen?
Viele Hausärzte schlagen männlichen Patienten ab 40 bei der Erstellung eines Blutbildes vor, auch den PSA-Wert bestimmen zu lassen. Viele Männer stehen vor der Frage: Sollte man dieses Angebot annehmen oder ist es rausgeschmissenes Geld?
Was ist der PSA Test? Ist er sinnvoll?
Für die Früherkennung von Prostatakrebs ist die Abtastung der Prostata durch das Rektum eine wichtige Methode. Der Arzt kann damit zwar nicht direkt erkennen, ob Prostatakrebs vorliegt, bemerkt aber zumindest eine Vergrößerung der Prostata.
Im nächsten Schritt wird oft eine Blutprobe entnommen, um einen PSA Test zu machen. Diese Untersuchung ist kostenpflichtig und wird mit 12 bis 30 EUR berechnet.
In diesem Ratgeber beantworten wir die Frage zahlreicher Männer ab Mitte 40: Ist ein PSA Test sinnvoll? Bitte hinterlasse auch Deine Meinung unter dem Text.
Lässt sich mit einem PSA-Bluttest Prostatakrebs nachweisen?
Nein, nicht unbedingt – ein erhöhter PSA-Wert im Blut bedeutet nicht zwangsläufig, dass man Prostatakrebs hat. Denn bei diesem Testverfahren handelt sich um eine indirekte Methode.
PSA ist die Abkürzung für prostataspezifisches Antigen. Das ist eine Substanz, die in der Prostata gebildet wird, wenn diese in irgendeiner Form unter Stress steht. Der so genannte PSA Wert gibt die Konzentration dieses Antigens in Nanogramm pro Milliliter Blut an. Ein erhöhter Wert kann, muss aber nicht auf Prostatakrebs hinweisen.
Welche Ursachen kann es für einen erhöhten PSA Wert geben?
Das sind eine ganze Menge. Entzündungen der Blase, Harnröhre, der Prostata oder der Hoden haben einen erhöhten PSA Wert zur Folge.
Wenn die Prostata mechanisch gereizt wird, kann das ebenfalls eine vorübergehende Erhöhung des PSA Werts verursachen. Das trifft zum Beispiel auf alle Männer zu, die sehr häufig mit dem Fahrrad unterwegs sind. Der Sattel übt Druck auf die Prostata aus, reizt sie dadurch und bringt sie dazu, mehr Antigen zu produzieren. Sex wirkt übrigens auch stimulierend und treibt den PSA Wert in die Höhe.
Tipp: Bei einer Vorsorgeuntersuchung für Prostatakrebs sollten Sie darauf achten, dass zuerst eine Blutprobe entnommen wird, bevor der Arzt die Prostata abtastet. Durch das Abtasten steigt der Wert ebenfalls!
Hat der PSA Wert nun gar keine Aussagekraft?
In Bezug auf eine einzelne Messung stimmt diese Aussage. Ein einziger hoher PSA Wert könnte auf einem Zufall beruhen. Wenn ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, wird der Arzt immer mehrere Messungen in regelmäßigen Abständen vornehmen. Daraus lässt sich nach einiger Zeit eine Tendenz ableiten. Sollte der PSA Wert über längere Zeit erhöht sein, lässt das auf einen Vorgang in der Prostata schließen.
Im Rahmen der Therapie wird der Arzt in solchen Fällen Antibiotika verschreiben, die über längere Zeit, meist 3 – 4 Wochen, eingenommen werden müssen. Durch die Verabreichung von Antibiotika sollen eventuell vorhandene Entzündungen des Harnsystems zum Ausheilen gebracht werden. Danach wird der Wert erneut gemessen. Sollte er immer noch höher als normal sein, erhärtet sich der Verdacht auf Prostatakrebs. Als nächsten Schritt wird der Arzt in der Regel eine Stanzbiopsie vorschlagen, um Gewebeproben aus der Prostata für eine pathologische Untersuchung entnehmen zu können.
Welcher PSA Wert ist normal?
Als Faustregel gilt, dass ein Wert bis zu 4 ng/ml noch als normal gilt. Aber Vorsicht, diese Aussage ist nicht allgemein gültig! Bei jungen Männern kann sogar ein PSA Wert unter 4 bereits ein erstes Anzeichen für Prostatakrebs sein.
Bei älteren Männern erfolgt im Laufe der Jahre eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Dadurch können auch Werte über 4 noch normal sein. Steigt die Konzentration von PSA im Blut für längere Zeit jedoch auf mehr als 10 ng/ml an, deutet das darauf hin, dass sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Karzinom entwickelt.
Vor- und Nachteile des PSA Tests
Der Test ist schmerzlos und dauert nur einen Moment. Durch ihn kann unter Umständen ein Prostatakrebs schon in einem frühen Stadium entdeckt werden, lange bevor sich Symptome einstellen.
Nachteilig ist, dass die Ergebnisse des Tests nicht zuverlässig sind. Ein niedriger Wert kann den Patienten in falscher Sicherheit wiegen. Trotzdem kann Prostatakrebs vorhanden sein. Ein hoher PSA Wert kann einen enormen psychologischen Druck aufbauen. Der Patient denkt, er hätte Krebs, ist jedoch in Wirklichkeit gesund.
PSA Test Ja oder Nein?
Am besten ist es, wenn Sie diese Entscheidung dem Arzt überlassen. Er kennt Ihre Anamnesis und kann entscheiden, ob ein PSA Test angebracht ist oder nicht. Als alleinige Methode zur Diagnose von Prostatakrebs ist er jedenfalls ungeeignet. PSA Tests sind nur dann sinnvoll, wenn sie über einen längeren Zeitraum und in Verbindung von anderen Methoden zur Früherkennung von Prostatakrebs eingesetzt werden. Dazu gehören:
- DRU (Tastuntersuchung)
- Sonogramm (Ultraschallaufnahme)
- Stanzbiopsie
Durch die Kombination dieser Methoden lässt sich Prostatakrebs schon in einem frühen Stadium erkennen. Die Heilungschancen betragen in diesem Fall weit über 90 Prozent.