Peter S., Teil 5: Anmeldung zur ReHa – Maßnahme
Sinn und Zweck von ReHa Maßnahmen ist die schnelle Wiedereingliederung in das Berufsleben. In den meisten Fällen wird nach einer Prostataoperation eine Anschlussheilbehandlung in einer Kurklinik bewilligt. Die Kosten werden von der Deutschen Rentenversicherung übernommen. Hier beschreibe ich Ihnen, wie meine Anmeldung erfolgte.
Rehabilitation nach Prostatakrebs
Nach meiner Prostata Krebsdiagnose, einer beunruhigenden Zeit des Wartens auf meine Prostata OP, einer gelungenen Prostataoperation und dem Schock meiner Inkontinenz, erfolgt der Lichtblick auf eine Rehabilitationsmaßnahme in einer Kurklinik.
In diesem Beitrag möchte ich Ihnen erzählen, wie die Anmeldung zur ReHa – Maßnahme erfolgte; wer mir geholfen hat und was ich erlebte…
Ambulante oder stationäre Reha?
Bereits im Vorfeld meiner Prostataoperation hatte mir mein Urologe erzählt, dass im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt eine Reha Maßnahme empfehlenswert sei.
Die »Rehabilitation nach Prostatakrebs« ist so etwas ähnliches wie eine Kur und soll bewirken, dass die durch den Eingriff beeinträchtigte Gesundheit so weit wie möglich wiederhergestellt wird. Bei der Reha unterscheidet man zwischen ambulanten und stationären Maßnahmen.
Ich sprach über dieses Thema eingehend mit meiner Schwester. Sie hatte vor 2 Jahren an einer stationären Reha Maßnahme in der Nähe von Leipzig teilgenommen. Sie lobte zwar das gute Essen und das freundliche Personal, ihrer Berichte hatten aber auf mich einen eher abschreckenden Charakter.
Sie erzählte, dass sie von früh bis spät von einer Therapie zur nächsten eilte und dass sie die Teilnahme an jeder Maßnahme durch eine Unterschrift bestätigen musste. Wer nicht oder zu spät kam, wurde mit finanziellen Sanktionen bedroht. Etwas Derartiges kam für mich nicht in Frage. Wenn schon Reha, dann höchstens ambulant! Das Leben hatte jedoch etwas anderes mit mir vor.
Aufklärung vom sozialmedizinischen Dienst im Krankenhaus
Kaum im Krankenhaus angekommen, wurde ich noch vor der Operation mit dem Thema Reha konfrontiert. Mein Zimmergenosse war 3 Tage zuvor an der Prostata operiert worden. Nun suchte ihn ein Mitarbeiter des sozialmedizinischen Dienstes des Krankenhauses auf und sprach mit ihm über die Reha. Dieser kümmert sich um die gesamte Organisation.
Obwohl es mich noch nicht betraf, hörte ich aufmerksam zu, bot das Gespräch doch eine willkommene Ablenkung von meinen Gedanken über die bevorstehende Operation. Mein Zimmergenosse wollte in eine stationäre Reha Klinik gehen und unterschrieb den Antrag. Kostenträger war die Deutsche Rentenversicherung. Nachdem der Antrag gestellt worden war, würde er überprüft und im Regelfall auch genehmigt werden.
Nach meiner Prostataoperation unterhielt ich mich ausführlich mit meinem Zimmergenossen. Er hatte schon 2 Aufenthalte in Reha Kliniken hinter sich und war begeistert. Beide Male hatte sich seine Gesundheit durch die Rehabilitationsmaßnahmen schneller gebessert. Das machte mich nachdenklich. Vielleicht war eine stationäre Reha doch nicht so eine schlechte Idee?
Antragsstellung zwei Tage nach der Operation
Am zweiten Tag nach der Operation kam die Frau vom sozialmedizinischen Dienst zu mir und fragte mich, ob ich eine stationäre Reha wolle.
Durch die Gespräche mit meinem Zimmergenossen hatte sich meine Meinung geändert und ich willigte ein. Ich unterschrieb den vorbereiteten Antrag. Die Dame erklärte mir, dass eine Reha in der Regel ungefähr 2 Wochen nach dem Ende des Krankenhausaufenthalts beginnen würde.
Da es aber gerade kurz vor Weihnachten war, könnte es in meinem Fall etwas länger dauern, da bei den Behörden über den Jahreswechsel nicht viel los sei. Die Dame erklärte mir, dass mir die Rentenversicherung die notwendigen Formulare nach Hause schicken würde. Gleichzeitig drückte sie mir einen Antrag für den Schwerbeschädigtenausweis in die Hand und empfahl mir, ihn so gut wie möglich daheim auszufüllen.
Darüber hinaus hatte sie noch eine Infobroschüre über die Reha Klinik im Gepäck. Da ich in der Nähe von Nürnberg wohne, handelt es sich in meinem Fall um die Sinntalklinik im Staatsbad Brückenau.
Der malerische Kurort liegt im nordöstlichen Zipfel Bayerns in der Rhön, dicht an den Landesgrenzen zu Hessen und Thüringen. Als ich meiner Schwester sagte, dass ich mich doch für eine stationäre Reha entschieden hätte, freute sie sich sehr und meinte, dass ich es nicht bereuen würde. Zu der Zeit wusste ich noch nicht, wie Recht sie hatte.