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Windelausschlag bei Inkontinenz

So praktisch aufsaugende Inkontinenzprodukte auch sind, es besteht bei Säuglingen und Erwachsenen immer das Risiko, einen Windelausschlag zu bekommen. In diesem Inkontinenz- Ratgeber erklären wir Ihnen, was die sogenannte Windeldermatitis ist und wie man sie vermeiden und behandeln kann.

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Windeldermatitis: Symptome, Vorbeugung & Behandlung

Wenn man von stär­ke­rer Inkon­ti­nenz betrof­fen ist, rei­chen Inkon­ti­nenz­ein­la­gen in der Regel nicht mehr aus. Denn gehen inner­halb von drei bis zu vier Stun­den min­des­tens 200 bis 300 Mil­li­li­ter Urin unkon­trol­liert ab, ist die Ver­wen­dung eines star­ken Aus­lauf­schut­zes meist unumgänglich.

Die­se Men­gen erfor­dern den Schutz in Form einer Win­del für Erwach­se­ne (Slip) oder einer prak­ti­schen Win­del­ho­se (Pants).

Obwohl die­se auf­sau­gen­den Inkon­ti­nenz­hilfs­mit­tel für Betrof­fe­ne und Pfle­ge­per­so­nen sehr prak­tisch sind, ber­gen sie aber die Gefahr eines Win­del­aus­schla­ges. Damit kommt zu der ohne­hin unan­ge­neh­men Gesund­heits­stö­rung ein wei­te­rer Nega­ti­vaspekt hin­zu, der aber mit der rich­ti­gen Pfle­ge zu ver­hin­dern ist.

Was ist Windelausschlag und wie entsteht er?

Der Win­del­aus­schlag ist auch als Win­del­der­ma­ti­tis bekannt. Er bezeich­net zunächst einen all­ge­mei­nen Haut­aus­schlag, der im Bereich des Gesä­ßes und des Intim­be­rei­ches auftritt.

Von einem Win­del­aus­schlag sind zumeist Neu­ge­bo­re­ne betrof­fen. Aber auch Inkon­ti­nenz­pa­ti­en­ten jeden Alters, die eine Win­del oder Win­del­ho­se tra­gen, kön­nen einen Win­del­aus­schlag ent­wi­ckeln. Er zeigt sich durch eine stark gerö­te­te und gereiz­te Haut und kann zusätz­lich von Pus­teln oder Haut­knöt­chen, den soge­nann­ten Pap­peln, beglei­tet wer­den. Die­se kön­nen sich auch auf benach­bar­te Kör­per­area­le wie die Ober­schen­kel oder den Rücken ausbreiten.

Eine Win­del­der­ma­ti­tis ent­steht durch das Tra­gen von Win­deln über einen län­ge­ren Zeit­raum, da hier die betrof­fe­nen Haut­stel­len durch die Win­del nicht aus­rei­chend belüf­tet wer­den. Dies ist bei Inkon­ti­nenz jedoch umso wich­ti­ger, da die Haut hier in Fol­ge der unkon­trol­liert aus­tre­ten­den Urin­men­gen und dem im Urin ent­hal­te­nen, stark rei­zen­den Ammo­ni­ak, ohne­hin stän­dig bean­sprucht wird.

Durch das Tra­gen einer Win­del wird der Urin zwar von die­ser auf­ge­so­gen, aber es bil­det sich den­noch ein stän­dig feuch­tes Kli­ma als soge­nann­ter ‘feuch­ter Kam­mer’, wodurch die obers­te Haut­schicht all­mäh­lich auf­weicht und ihre natür­li­chen Schutz­funk­tio­nen verliert.

Gefahr für den Säureschutzmantel

Vor allem das im Urin ent­hal­te­ne Ammo­ni­ak sorgt für ein Auf­lö­sen des Säu­re­schutz­man­tels der Haut. Hier­durch kön­nen Krank­heits­kei­me leicht in die Haut ein­drin­gen, wodurch die Ent­ste­hung eines Win­del­aus­schla­ges begüns­tigt wird. In der wei­te­ren Fol­ge bie­tet die ange­grif­fe­ne Haut schließ­lich auch Bak­te­ri­en und Pil­zen eine opti­ma­le Angriffs­flä­che, die sich in dem feucht-war­men Kli­ma unter der Win­del leicht aus­brei­ten und sich durch eine stär­ke­re Rötung sowie Jucken bemerk­bar machen.

In die­sen Fäl­len spricht man von einer Infek­ti­on, die nicht sel­ten von Fie­ber beglei­tet wird und – je nach Infek­ti­ons­ur­sa­che – sogar zu Ver­än­de­run­gen der Haut auf dem Ober­kör­per oder im Kopf- und Gesichts­be­reich sowie zu schwe­ren Gewe­be­schä­den füh­ren kann.

Ein Win­del­aus­schlag kann somit erns­te gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gun­gen her­vor­ru­fen. Ihm soll­te daher durch geeig­ne­te Maß­nah­men vor­ge­beugt werden.

Vorsorgemaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten

Um einem Win­del­aus­schlag vor­zu­beu­gen, soll­te man zunächst bei der Aus­wahl der Win­del oder Win­del­ho­se auf eine gute Qua­li­tät und die ver­wen­de­ten Stof­fe ach­ten. So ist das Auf­saug­ver­mö­gen der Win­del von enor­mer Bedeu­tung, da Win­deln, die nur wenig Urin auf­neh­men kön­nen oder auf­grund ihrer Zusam­men­set­zung den Urin nicht zen­tral ablei­ten, schnel­ler zur Bil­dung des gefähr­li­chen feucht-war­men Kli­mas beitragen.

Hier eig­nen sich vor allem Win­deln mit einem star­ken Saug­kern, mit hohem Super­ab­sor­ber – Anteil.

Außer­dem soll­te die Grö­ße der Win­del rich­tig aus­ge­wählt wer­den, da zu enge Win­deln ein­schnei­den und die Haut somit zusätz­lich rei­zen kön­nen. Zudem soll­te auch auf Klei­der­wahl ins­ge­samt geach­tet wer­den. So soll­ten vor allem kei­ne engen Hosen, die den Druck der Win­del auf die Haut erhö­hen und einen Luft­aus­tausch zusätz­lich erschwe­ren, son­dern eher wei­te und atmungs­ak­ti­ve Klei­dung getra­gen werden.

Sanfte Reinigung und gründliche Hautpflege

Dar­über hin­aus soll­te zur Vor­beu­gung eines Win­del­aus­schla­ges auch eine regel­mä­ßi­ge und gründ­li­che Rei­ni­gung des Intim- und Gesäß­be­rei­ches erfol­gen. Somit ist die Haut dem rei­zen­den Urin weni­ger lang aus­ge­setzt und kann schnel­ler abtrocknen.

Eine regel­mä­ßi­ge Rei­ni­gung besei­tigt außer­dem poten­zi­el­le Krank­heits­er­re­ger, wirkt Geruchs­bil­dun­gen ent­ge­gen und stei­gert das all­ge­mei­ne Wohl­be­fin­den. Dabei soll­te bei der Wahl der Rei­ni­gungs- und Pfle­ge­pro­duk­te jedoch stets dar­auf geach­tet wer­den, dass die­se mild sind und die Haut nicht zu stark beanspruchen.

Denn hier tre­ten nicht sel­ten all­er­gi­sche Reak­tio­nen auf Geruchs- oder Kon­ser­vie­rungs­stof­fe auf, die rei­zen und einen Win­del­aus­schlag somit begüns­ti­gen kön­nen. Bei der Wahl der Pfle­ge- und Rei­ni­gungs­pro­duk­te emp­fiehlt es sich daher, auf der­ma­to­lo­gisch getes­te­te Pro­duk­te aus der Apo­the­ke zurück­zu­grei­fen, die die Haut in ihrer Schutz­funk­ti­on unterstützen.

Soll­ten die­se Vor­sor­ge­maß­nah­men den­noch nicht aus­rei­chen, um einen Win­del­aus­schlag zu ver­hin­dern, soll­te umge­hend ein Arzt auf­ge­sucht wer­den, der den Aus­schlag zunächst von ande­ren Grund­er­kran­kun­gen abgrenzt und geeig­ne­te Behand­lungs­mög­lich­kei­ten, die meist ohne zusätz­li­che Arz­nei­mit­tel aus­kom­men, vorschlägt.

Belüftung ist wichtig

Dazu zäh­len alle Maß­nah­men, die ein schnel­les Abtrock­nen der Haut als Grund­vor­aus­set­zung für die Wie­der­her­stel­lung des Säu­re­schutz­man­tels begüns­ti­gen. Hier ist somit haupt­säch­lich eine aus­rei­chen­de Luft­zu­fuhr der betrof­fe­nen Haut­stel­len zu emp­feh­len, die zunächst durch ein locke­res Anle­gen oder – soweit mög­lich – stun­den­wei­ses Able­gen der Win­del erreicht wer­den kann.

Außer­dem soll­ten die betrof­fe­nen Haut­stel­len regel­mä­ßig sorg­fäl­tig, aber vor­sich­tig getrock­net wer­den. Dies kann mit tro­cke­nen Tüchern erfol­gen oder bei­spiels­wei­se bei Haut­fal­ten auch mit einem Föhn.

Zudem soll­te auf fet­ten­de Sal­ben oder Cremes ver­zich­tet wer­den, die ein rasches Abtrock­nen der Haut ver­hin­dern. In schwe­ren Fäl­len kön­nen jedoch anti­bak­te­ri­el­le Pfle­ge­cremes, die die Haut zusätz­lich mit wich­ti­gen Nähr­stof­fen ver­sor­gen, hilf­reich sein, um die Haut in ihrem Rege­ne­ra­ti­ons­pro­zess zu unterstützen.

Damit ist der Win­del­aus­schlag zwar eine unan­ge­neh­me Fol­ge­er­schei­nung der Inkon­ti­nenz, kann aber mit den ent­spre­chen­den Maß­nah­men erfolg­reich ver­hin­dert werden.

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