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Harninkontinenz und Sport

Bewegung und aktiver Sport wirken sich nachweislich positiv auf die Gesundheit und das seelische Gleichgewicht aus. Für von Inkontinenz betroffene Personen ist wichtig, wieder "unter Leute" zu kommen. Es hilft, das Leiden zu akzeptieren und mit Alltagshilfen sowie medizinischen Hilfsmitteln das Beste aus der Lebenssituation zu machen. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen Tipps und Tricks zum Thema Sport bei Harninkontinenz.

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Sport treiben trotz Inkontinenz?

Harn­in­kon­ti­nenz ist zwar kei­ne Krank­heit an sich, ist aber als Fol­ge­er­schei­nung nach Schwan­ger­schaf­ten, Ope­ra­tio­nen am Unter­leib (Pro­sta­ta), bei man­chen Krank­hei­ten oder Alters­er­schei­nung sehr weit verbreitet.

Bla­senach­wä­che kann die Lebens­qua­li­tät der Betrof­fe­nen stark ein­schrän­ken, weil sie fürch­ten, sich in der Öffent­lich­keit ein­zu­näs­sen und des­we­gen nur sel­ten aus dem Haus gehen.

Vie­le glau­ben auch, dass sich Harn­in­kon­ti­nenz und Sport nicht mit­ein­an­der ver­ein­ba­ren las­sen, da es unter Belas­tung ver­stärkt zum unge­woll­ten Uri­nie­ren kommt.

Harninkontinenz und Sport sind vereinbar

Wenn Sie unter Harn­in­kon­ti­nenz lei­den, bedeu­tet das nicht, dass Sie auf Sport ver­zich­ten müs­sen. Ganz im Gegen­teil, Sport ist gut für die Gesund­heit. Die Bewe­gung, beson­ders an der fri­schen Luft, tut der Gesund­heit gut.

Die Durch­blu­tung wird geför­dert, was wie­der­um der Kräf­ti­gung der Becken­bo­den­mus­ku­la­tur dient und Ihnen direkt bei der Bekämp­fung der Harn­in­kon­ti­nenz hilft. Aller­dings eig­net sich bei Harn­in­kon­ti­nenz nicht jede Sport­art gleich gut. Sie soll­ten einen ruhi­ge Sport­art betrei­ben, bei der es nicht zu plötz­li­chen Belas­tun­gen kommt.

Gut geeig­net sind zum Bei­spiel Wan­dern, Yoga, Nor­dic Wal­king, Rudern, Gym­nas­tik, Pila­tes, Segeln und Rad­fah­ren auf ebe­nen Stre­cken. Ver­mei­den Sie dage­gen alle Sport­ar­ten, bei denen der Kör­per erschüt­tert wird. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Jog­ging, die diver­sen Ball­sport­ar­ten, Kraft­sport oder Rad­fah­ren im Gelän­de. Der­ar­ti­ge Sport­ar­ten kön­nen die Harn­in­kon­ti­nenz sogar noch för­dern. Medi­zi­ni­sche Tests haben bei­spiels­wei­se erge­ben, dass vie­le Leis­tungs­sport­ler, die sol­che belas­ten­den Sport­ar­ten betrei­ben, inkon­ti­nent sind.

Schwim­men nimmt eine Son­der­stel­lung ein. Aus medi­zi­ni­scher Sicht wird es bei Harn­in­kon­ti­nenz emp­foh­len. Wenn Sie jedoch viel Urin ver­lie­ren, soll­ten Sie aus hygie­ni­schen Grün­den kei­nen Swim­ming­pool oder Whirl­pool auf­su­chen. Das Baden oder Schwim­men in Seen, Flüs­sen und im Meer ist dage­gen voll­kom­men unbe­denk­lich, ja sogar empfehlenswert.

Worauf sollten Sie beim Sport treiben achten?

Tra­gen sie zum Sport die rich­ti­ge Klei­dung. Gute Sport­klei­dung soll­te den Kör­per nicht ein­engen und die Bewe­gung behin­dern, son­dern locker und bequem sit­zen. Es gibt spe­zi­el­le Sport­un­ter­wä­sche, die eine Ein­la­ge aus Schaum­stoff hat. Da ist es nicht so schlimm, wenn mal ein klei­nes Miss­ge­schick passiert.

Da Sport ja Bewe­gung bedeu­tet, soll­ten Sie Inkon­ti­nenz­pants tra­gen. Die schüt­zen bes­ser als Vor­la­gen oder Sli­pein­la­gen und kön­nen beim Bewe­gen nicht ver­rut­schen. Wäh­len Sie Inkon­ti­nenz­pants, die Ihrer Grö­ße und dem Grad Ihrer Harn­in­kon­ti­nenz ent­spre­chen. Für den Fall der Fäl­le emp­fiehlt es sich, Ersatz­pants mit­zu­neh­men. Den­ken Sie auch an einen Beu­tel oder eine Tüte, in der Sie die Pants nach dem Wech­seln dis­kret ent­sor­gen können.

Vor dem Sport soll­ten Sie unbe­dingt noch ein­mal die Toi­let­te auf­su­chen. Wenn die Mög­lich­keit besteht, suchen Sie auch unter­wegs die Toi­let­te auf. Im Wald kön­nen Sie sich not­falls in die Büsche schla­gen. In den Städ­ten gibt es öffent­li­che Toi­let­ten. Wo die sind, kön­nen Sie mit einer Toi­let­ten Fin­der App für das Smart­pho­ne her­aus­fin­den. Schlie­ßen Sie sich am bes­ten einer Sport­grup­pe an. Gemein­sam macht es mehr Spaß und man kann sich gegen­sei­tig unter­stüt­zen und anfeuern.

Beckenbodentraining als Ergänzung zum Sport

Es genügt nicht, sich sport­lich zu betä­ti­gen. Füh­ren Sie jeden Tag ein Becken­bo­den­trai­ning durch. Das soll­te ins­ge­samt nicht mehr als 15 Minu­ten pro Tag in Anspruch neh­men. Das Becken­bo­den­trai­ning kön­nen Sie daheim oder unter­wegs durchführen.

Begin­nen Sie mit Übun­gen im Lie­gen, weil das leich­ter fällt. Eine gute Zeit dafür ist mor­gens vor dem Auf­ste­hen oder Abends vor dem ein­schla­fen. Nach einer Wei­le kön­nen Sie zu Übun­gen im ‑Sit­zen über­ge­hen. Die kön­nen Sie aus­füh­ren, wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit im Bus, der Bahn oder im Auto (an der Ampel oder im Stau) sit­zen. Auch tags­über bei der Arbeit im Büro kön­nen Sie üben. Kei­ne Angst, die Übun­gen sind unauf­fäl­lig, die bekommt nie­mand mit. Am schwers­ten sind die Übun­gen im Ste­hen. Die kön­nen Sie unauf­fäl­lig prak­ti­zie­ren, wenn Sie im Super­markt an der Kas­se war­ten oder irgend­wo anstehen.

Ihr Fach­arzt hat Merk­blät­ter, auf denen Übun­gen für das Becken­bo­den­trai­ning erklärt sind. Gute Anlei­tun­gen fin­den Sie auch im Inter­net. Auf You­Tube gibt es zum Bei­spiel detail­lier­te Erklär-Vide­os mit Übun­gen für das Becken­bo­den­trai­ning für Män­ner und Frau­en, nach einer Schwan­ger­schaft, nach einer Pro­sta­ta­ope­ra­ti­on und für ande­re spe­zi­el­le Anlässe.

Harn­in­kon­ti­nenz und Sport schlie­ßen sich nicht aus, im Gegen­teil, ruhi­ge Sport­ar­ten kräf­ti­gen die Becken­bo­den­mus­ku­la­tur. Wenn Sie sich rich­tig vor­be­rei­ten, geeig­ne­te Inkon­ti­nenz-Hilfs­mit­tel tra­gen und zwi­schen­durch ab und zu auf Toi­let­te gehen, müs­sen Sie bei Harn­in­kon­ti­nenz nicht auf Sport verzichten.

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