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Miktionsprotokoll : Trink- & Toilettenprotokoll

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Das Trink- & Inkontinenztagebuch

Harn­in­kon­ti­nenz hat sich zur neu­en Volks­krank­heit ent­wi­ckelt. Allein in Deutsch­land sind davon 10 Mil­lio­nen Men­schen betrof­fen; Frau­en weit­aus häu­fi­ger als Män­ner. Die Zahl der Betrof­fe­nen steigt mit wach­sen­den Alter. Von Men­schen über 65 Jah­re lei­den 18 Pro­zent aller Frau­en und 9 Pro­zent aller Män­ner an Blasenschwäche.

Um die Behand­lung gezielt vor­neh­men zu kön­nen und auch um die pas­sen­den Hilfs­mit­tel zu wäh­len, emp­feh­len Medi­zi­ner, ein Inkon­ti­nenz Tage­buch zu füh­ren. Die Maß­nah­me wird meis­tens auch par­al­lel zum Toi­let­ten­trai­ning eingesetzt.

Was ist ein Miktionsprotokoll bzw. Inkontinenztagebuch?

Die WHO defi­niert eine Harn­in­kon­ti­nenz bereits als den unfrei­wil­li­gen Ver­lust nur eines ein­zi­gen Trop­fens Urin. Um zu bestim­men, ob eine Harn­in­kon­ti­nenz vor­liegt und wenn ja, wie stark sie aus­ge­prägt ist, raten Ärz­te, ein so genann­tes Mikti­ons­pro­to­koll zu führen.

Das ist der Fach­aus­druck für ein Inkon­ti­nenz­ta­ge­buch. Mit Mikti­on wird in der Medi­zin das Aus­schei­den von Harn (uri­nie­ren) bezeich­net. Mit ande­ren Wor­ten, in einem Inkon­ti­nenz Tage­buch zeich­nen Sie für einen bestimm­ten Zeit­raum auf, wie viel Sie trin­ken und wie oft Sie wie viel Urin abgeben.

Das Inkon­ti­nenz­ta­ge­buch kön­nen Sie sich ent­we­der als PDF Datei aus dem Inter­net her­un­ter­la­den oder Sie bekom­men es als iPho­ne App oder Android App für Ihr Smart­pho­ne oder Ihr Tablet.

In Pfle­ge­hei­men und Reha Kli­ni­ken wird ein Inkon­ti­nenz Tage­buch als Vor­druck an die Bewoh­ner bzw. Pati­en­ten aus­ge­ge­ben und soll­te in regel­mä­ßi­gen Abstän­den geführt werden.

Wie wird so ein Inkontinenz- Tagebuch geführt?

Für gewöhn­lich wer­den die Trink­men­ge und die Men­ge an Harn inner­halb von 24 Stun­den erfasst. Aus prak­ti­schen Grün­den emp­feh­len die meis­ten Ärz­te, das Inkon­ti­nenz Tage­buch vom Mor­gen des ers­ten Tages bis zum nächs­ten Mor­gen zu füh­ren. Dar­in hal­ten Sie zunächst ein­mal die Trink­men­ge fest.

Damit soll bestimmt wer­den, wie viel Sie inner­halb von 24 Stun­den trin­ken. Auf der ande­ren Sei­te müs­sen Sie im Inkon­ti­nenz­ta­ge­buch natür­lich ange­ben, wie viel Urin Sie inner­halb von 24 Stun­den abge­ben. Damit die Men­ge exakt gemes­sen wer­den kann, muss der Harn anstatt direkt in die Toi­let­te statt­des­sen in einen Mess­be­cher gege­ben werden.

Wich­tig dabei ist auch, die Uhr­zei­ten fest­zu­hal­ten, wann getrun­ken wird und wann die Mikti­on erfolgt.

Was ist aber mit dem unfreiwillig abgebenen Harn?

Dar­über wird ja schließ­lich eine Harn­in­kon­ti­nenz defi­niert. Im Inkon­ti­nenz Tage­buch muss auch die­se Men­ge erfasst wer­den. Dabei wird in meh­re­ren Schrit­ten vor­ge­gan­gen. Zunächst ein­mal schät­zen Sie ein, wie vie­le Vor­la­gen oder Inkon­ti­nenz­pants Sie in 24 Stun­den benötigen.

Sie legen sich die­se Vor­la­gen zurecht und wie­gen sie zusam­men ab. Notie­ren Sie sich das Gesamt­ge­wicht, aber auch das Tro­cken­ge­wicht einer ein­zel­nen Vor­la­ge. Sam­meln Sie alle gebrauch­ten Vor­la­gen in einem dün­nen Plas­tik­beu­tel. Wenn das Inkon­ti­nenz­ta­ge­buch been­det ist, wie­gen Sie die benutz­ten Vorlagen.

Aus der Dif­fe­renz zu den tro­cke­nen Vor­la­gen kön­nen Sie bestim­men, wie viel Urin Sie inner­halb von 24 Stun­den unfrei­wil­lig ver­lo­ren haben. Soll­ten Sie nicht alle Vor­la­gen oder Pants benö­tigt haben, zie­hen Sie deren Tro­cken­ge­wicht vom Gesamt­ge­wicht der benutz­ten Inkon­ti­nenz-Hilfs­mit­tel ab.

Da es sich bei Harn über­wie­gend um Was­ser han­delt, kön­nen Sie davon aus­ge­hen, dass 1 g Gewicht einer Flüs­sig­keits­men­ge von 1 ml entspricht.

Auf die Genauigkeit kommt es an

Das Inkon­ti­nenz Tage­buch nützt nur dann etwas, wenn Sie alle Ein­trä­ge zeit­nah und genau vor­neh­men. Zeit­nah bedeu­tet, dass Sie die Urin­men­ge mes­sen und pro­to­kol­lie­ren müs­sen, auch nachts. Wenn Sie das Mikti­ons­pro­to­koll daheim oder in der Reha füh­ren, ist wahr­schein­lich eine klas­si­sche Lis­te auf Papier am bes­ten geeignet.

Wenn Sie dage­gen viel unter­wegs sind, nut­zen Sie bes­ser die iPho­ne App oder die Android App. Die bekann­te Mar­ke Seni bie­tet sowohl eine iPho­ne App als auch eine Android App für ein Inkon­ti­nenz­ta­ge­buch unter dem Namen Seni­Con­trol in den App Stores an.

Um die Genau­ig­keit zu erhö­hen, soll­ten Sie die Uhr­zeit ange­ben, an der Sie etwas getrun­ken und Ihre Harn­bla­se ent­leert haben. Füh­ren Sie ein Inkon­ti­nenz Tage­buch ein­mal wäh­rend einer ruhi­gen Peri­ode (Wochen­en­de, Urlaub) und ein ande­res Mal wäh­rend des All­tags (Arbeit).

Exakte Bestimmung der Menge der Flüssigkeitsaufnahme

Die Flüs­sig­keit, die der Kör­per auf­nimmt, muss er am Ende auch wie­der abge­ben. Nicht alles wird jedoch als Urin aus­ge­schie­den. Ein Teil ver­lässt den Kör­per wie­der als Schweiß oder Feuch­tig­keit in der Atem­luft. Des­we­gen wird die Men­ge an Harn stets klei­ner als die Men­ge der auf­ge­nom­men Flüs­sig­keit sein.

Um genaue Ergeb­nis­se zu bekom­men, müs­sen Sie so exakt wie mög­lich fest­stel­len, wie viel Flüs­sig­keit Sie auf­neh­men. Das geschieht übri­gens nicht nur durch Trin­ken, son­dern auch durch die Nahrung.
Zunächst jedoch die Trink­men­ge. Zur genau­en Bestim­mung mes­sen Sie das Volu­men des Gla­ses und der Tas­se, die Sie benut­zen. Trin­ken Sie unter­wegs, haben die Glä­ser ent­we­der einen Eich­strich oder das Volu­men steht auf der Packung bzw. der Fla­sche oder Dose.

Das trifft auch auf Nah­rungs­mit­tel wie Joghurt oder Spei­se­eis zu. Bei Müs­li oder Corn­flakes ist es schwie­ri­ger. Es bleibt Ihnen nichts ande­res übrig als zu schät­zen. Eine Scha­le wird mit etwa 200 ml Flüs­sig­keit ver­an­schlagt. Das trifft auch auf Salat zu. Eine Por­ti­on Sup­pe schlägt als Vor­spei­se mit ca. 250 ml, als Haupt­ge­richt mit 500 ml Flüs­sig­keit zu Buche. Bei Soße kön­nen Sie von unge­fähr 100 ml aus­ge­hen. Wenn Sie etwas essen, schrei­ben Sie ein­fach die Men­ge an Flüs­sig­keit unter Berück­sich­ti­gung der obi­gen Anga­ben auf.

Schlechte Gewohnheiten ablegen

Manch­mal bringt das Inkon­ti­nenz­ta­ge­buch auch ans Licht, dass im Grun­de genom­men gar kei­ne Inkon­ti­nenz besteht. Trotz­dem kla­gen vie­le unter ande­rem über hef­ti­gen Harn­drang in der Nacht.

Die Ursa­che lie­gen oft in einer fal­schen Ernäh­rung begrün­det. Es kön­nen auch Tee, Kaf­fee, Bier oder Wein sein, durch die die Bil­dung von Urin ange­regt wird. Oft hilft es da schon, kurz vor dem Ein­schla­fen kei­ne anre­gen­den Geträn­ke mehr zu trin­ken. Mehr dazu fin­den Sie in unse­rem Rat­ge­ber Rich­ti­ges Trin­ken bei Inkon­ti­nenz.

Weitere Quellen:

Was ist ein Inkontinenztagebuchh?

Mikti­ons­pro­to­koll

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